Kalte Dusche für die Aktienmärkte

US-Notenbankchef warnt vor lang anhaltender wirtschaftlicher Schwäche

Kalte Dusche für die Aktienmärkte

ck Frankfurt – Der US-Notenbankchef Jerome Powell hat in einer Rede am Mittwoch vor den erheblichen wirtschaftlichen Risiken der Pandemie gewarnt und damit für einen heftigen Rückschlag am Aktienmarkt gesorgt. Der Dax, der bereits in der Früh aufgrund von Sorgen über eine neue Infektionswelle infolge der Lockerungen unter 10 600 gesunken war, um sich anschließend deutlich zu erholen, fiel am Nachmittag zurück und schloss mit einer Einbuße von 2,6 % bei 10 543 Punkten. In New York lag der Dow Jones am frühen Abend mit einem Minus von 2,5 % bei 23181 Zählern.Powell betonte, dass der gesamtwirtschaftliche Schock als Folge des Virus der größte jemals gemessene sei. Die langfristigen Konjunkturrisiken seien erheblich, die Rezession könne je nach Länge und Tiefe langfristigen Schaden an den Produktionskapazitäten anrichten. Zudem könnten Firmenpleiten und private Insolvenzen einzelner Haushalte über mehrere Jahre das Wachstum drücken. Der Fed-Chairman verwies auf die negativen Folgen, die die Krise für den Arbeitsmarkt haben werde. “Das Ergebnis könnte folglich eine ausgedehnte Phase geringer Produktivität und stagnierender Einkommen sein.”Die Ölpreise wurden vorübergehend von den US-Vorratsdaten gestützt, fielen dann aber ebenfalls zurück. Nach einem Hoch von 30,55 Dollar lag die Notierung der Nordseesorte Brent am Abend mit einem Verlust von 1,7 % bei 29,47 Dollar. Nach Angaben der Energy Information Administration sind die Rohölbestände in der zurückliegenden Woche um 0,7 Mill. Barrel gesunken, während der Konsens von einem Anstieg um 4 Mill. Barrel ausgegangen war.Die Verunsicherung der Marktteilnehmer stützte sichere Anlagen. So sank die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe bis auf -0,55 % und lag zuletzt zwei Stellen unter Vortagsniveau bei -0,525 %. – Berichte Seiten 7 und 24