Rohstoffe

Konjunktursorgen belasten Ölpreise

Konjunktursorgen haben die Ölpreise am Dienstag stark unter Druck gesetzt. Auch der Kupferpreis tendierte schwach.

Konjunktursorgen belasten Ölpreise

ck Frankfurt

Konjunktursorgen haben am Dienstag die Ölpreise unter starken Druck gesetzt. Die Notierung der Nordseesorte Brent fiel bis auf 99,66 Dollar und handelte am frühen Abend mit einer Einbuße von 4,5% bei 100,38 Dollar, der Preis der US-Leichtölsorte verlor 4,4% auf 92,77 Dollar. Hintergrund waren Sorgen, dass die hohe Inflation und deutliche Leitzinsanhebungen der Zentralbanken, die die Teuerung eindämmen sollen, die Konjunktur abwürgen und damit auf die Ölnachfrage drücken könnten. Zudem berichtete Reuters unter Berufung auf nicht namentlich genannte Kreise, dass die Unruhen in dem Land die irakischen Ölausfuhren nicht beeinträchtigen.

Auch Kupfer unter Druck

Die Konjunkturbefürchtungen belasteten auch den Kupferpreis, der außerdem unter Corona-Einschränkungen in der chinesischen Stadt Shenzhen litt. Der an der London Metal Exchange ermittelte Terminmarktpreis sank bis auf 7846 Dollar, was dem niedrigsten Niveau seit dem 8. August entsprach, und lag am Nachmittag mit einem Verlust von 3,5% bei 7875 Dollar. Der Goldpreis tendierte wenig verändert. Die Notierung der Feinunze lag am frühen Abend mit einem Minus von 0,7% bei 1725 Dollar.

Der europäische Erdgaspreis, der am Freitag noch ein Rekordhoch von 340 Euro je Megawattstunde erreicht hatte, hielt sich in etwa auf dem gedrückten Niveau vom Montag. Der Amsterdamer Kontrakt gab bis auf 251,10 Euro nach und lag zuletzt mit einem Minus von 5,8% bei 251,50 Euro. Die Lagerbestände in Deutschland hätten am Wochenende laut Daten von Gas Infrastructure Europe einen Füllstand von 83 % erreicht, so die Commerzbank. „Das für Anfang Oktober anvisierte Niveau von 85 % könnte damit trotz der stark reduzierten Gaslieferungen aus Russland nun schon einen Monat früher erreicht werden“, so das Institut. Offenbar habe Deutschland dank kräftiger Einsparungen beim Verbrauch und alternativer Anbieter seine Abhängigkeit von russischem Gas deutlich reduzieren können. „Die erneute Abschaltung der Nord-Stream-1-Pipeline in dieser Woche für drei Tage wegen Wartungsarbeiten sollte daher verkraftbar sein, vorausgesetzt, die Gaslieferungen erreichen danach wieder das reduzierte Niveau der letzten Wochen.“

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