Konjunktursorgen drücken Brent-Ölpreis
ku Frankfurt
Nach dem starken Preisanstieg vom Vortag hat es beim Brent-Ölpreis am Dienstag Gewinnmitnahmen gegeben. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ermäßigte sich um 2,6% auf 93 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate kletterte um 0,2% auf 87,08 Dollar.
Auf den Brent-Ölpreis gedrückt haben Sorgen der Marktteilnehmer hinsichtlich der Zinsentwicklung und der konjunkturellen Lage. So gibt es in China wieder neue Lockdowns wegen der Covid-19-Pandemie. Zudem wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag kräftig an der Zinsschraube dreht. Am Vortag hatte das Kartell Opec plus beschlossen, ab Oktober die gemeinsame Förderung um 100000 Barrel pro Tag (bpd) zu kürzen. Zwar handelt es sich nur um eine symbolische Kürzung, allerdings macht das Kartell damit nach Ansicht von Analysten deutlich, dass es bei einem starken konjunkturellen Einbruch gewillt ist, die Förderquoten weiter zu reduzieren.
Die Preise für Erdgas in Europa haben am Dienstag wieder nachgegeben. Der Monatskontrakt verbilligte sich um 6,6% auf 229,80 Euro je Megawattstunde. Ein Vertreter des russischen Erdgaskonzerns Gazprom sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Lieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 könnten erst dann wieder aufgenommen werden, wenn Siemens Energy die defekten Gasturbinen repariere. Siemens Energy hatte mitgeteilt, man sehe in dem von der russischen Seite monierten Ölleck keinen Grund, die letzte funktionsfähige Turbine abzuschalten. Der Preis für Strom in Deutschland legte um 6,8% auf 474 Euro je Megawattstunde zu.