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Korea-Sorgen treiben Gold fast auf Einjahreshoch

Kupfer so teuer wie zuletzt im September 2014 - Positive Konjunkturaussichten für China stützen Metalle

Korea-Sorgen treiben Gold fast auf Einjahreshoch

ku Frankfurt – Mit Blick auf die weiter zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Nordkorea ist der Goldpreis am Montag spürbar gestiegen. Die Notierung kletterte bis auf 1 339,47 Dollar je Feinunze. Dies ist der höchste Stand seit fast einem Jahr. Nach Ansicht von Händlern könnte sich die Rally bei Gold fortsetzen. Als nächste charttechnische Hürde gilt das Niveau von 1 375 Dollar – also das Hoch, das im vergangenen Jahr unmittelbar nach der britischen Brexit-Entscheidung markiert worden war. Sollte der Goldpreis diese Hürde nehmen, könne er noch deutlich weiter steigen, hieß es.Am Markt wurde darauf reagiert, dass die USA in der Auseinandersetzung um nordkoreanische Raketenstarts und Atomwaffentests dem asiatischen Land nun auch mit dem Einsatz von Atomwaffen drohen. Zudem teilte die südkoreanische Regierung mit, sie verhandele mit den USA über die Stationierung von strategischen Bombern auf der Halbinsel und von Flugzeugträgern in südkoreanischen Hoheitsgewässern.Händler sehen die Verteuerung von Gold aber auch als eine Reaktion darauf, dass die Leitzinsanhebungen durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) möglicherweise langsamer und behutsamer durchgeführt werden als bisher gedacht. So war der Monatsbericht vom US-Arbeitsmarkt für den August schwächer ausgefallen als allgemein erwartet. Gold verliert als nichtverzinsliche Anlage relativ gesehen an Attraktivität, wenn das Zinsniveau steigt und sich daher am Anleihemarkt mehr verdienen lässt.Der Kupferpreis hat am Montag den höchsten Stand seit fast drei Jahren erreicht. Die Notierung kletterte bis auf 6 920,25 Dollar je Tonne. So teuer war das wichtigste Industriemetall zuletzt im September 2014. Später wurde das Metall an der London Metal Exchange (LME) zu 6 904 Dollar gehandelt, ein Anstieg von 1 % gegenüber der vorherigen Börsensitzung. Verteuert hat sich auch das in der Stahlindustrie verwendete Nickel. Die Notierung erreichte in der Spitze 12 380 Dollar je Tonne und damit den höchsten Stand seit Juni 2015. Später ging Nickel dann zu 12 195 Dollar um, ein Plus von 1,3 % gegenüber der vorherigen Sitzung. Am Markt wurde auf Hinweise auf ein robustes chinesisches Wirtschaftswachstum verwiesen. Allerdings sagten die Analysten der Commerzbank, dass Kupfer und andere Industriemetalle derzeit überkauft seien. Die Preise hätten sich von den Fundamentaldaten weitgehend abgekoppelt, hieß es.Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab am Montag im Vergleich zum Freitag spürbar nach. Das Barrel kostete am Abend 52,37 Dollar, was einem Abschlag von 0,7 % entsprach.