Devisenmarkt

Kursverfall des Euro geht nach Zinssitzung weiter

Der Euro hat am Donnerstag mit einem Verlust von 0,8% auf die Aussicht von Zinserhöhungen in den USA reagiert.

Kursverfall des Euro geht nach Zinssitzung weiter

wbr Frankfurt

Der Euro hat am Donnerstag mit einem Minus von 0,8% auf die Aussicht von Zinserhöhungen in den USA reagiert. Die Gemeinschaftswährung fiel bis zum Abend auf 1,1145 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Juli 2020.

Zwar ließ die US-Zentralbank ihren Leitzins vorerst unverändert. Sie gab aber Signale für eine Anhebung möglicherweise auf den nächsten Treffen im März. Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann bleibt nach der Sitzung jedoch „die Freude über die Dollarstärke im Hals stecken.“ Die aktuelle Kursbewegung würde einerseits zur Prognose der Bank passen, dass der Euro unter 1,10 Dollar fallen werde. Andererseits erscheint es Leuchtmann nunmehr fraglich, ob die Fed ihre Zinserhöhungen auch dann durchzieht, wenn die Inflation zumindest temporär schnell fällt. Dann wäre die prognostizierte Euroschwäche keineswegs ausgemacht.

Das Pfund Sterling fiel um 0,6% auf ein Einmonatstief bei 1,3387 Dollar, nachdem es vor zwei Wochen die Marke von 1,37 Dollar überschritten hatte. Die Währung wird dadurch belastet, dass Premierminister Boris Johnson weiter unter Druck steht und in der kommenden Woche die Bank of England (BoE) tagt. Die BoE hatte als erste große westliche Notenbank Mitte Dezember die Leitzinsen erhöht.

Die chinesische Währung musste nach einer zuletzt deutlichen Aufwertung Kursverluste hinnehmen und fiel um 0,7% gegenüber dem Dollar. Der Kurs notierte am Abend bei 6,3643 Yuan pro Dollar. Hintergrund waren Wirtschaftsdaten, die zeigten, dass die Gewinndynamik der chinesischen Unternehmen stark nachgelassen hat.