Devisenmarkt

Lagarde-Äußerungen treiben Euro an

Hinweise der Europäischen Zentralbank auf größere Inflationsgefahren und eine straffere Geldpolitik haben am Donnerstag den Euro stark angetrieben. Er kletterte über 1,14 Dollar.

Lagarde-Äußerungen treiben Euro an

ku Frankfurt

Hinweise von Chris­tine Lagarde, der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), haben am Donnerstag den Euro stark gestützt. Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich um 1,1% auf 1,1423 Dollar. Dies ist der höchste Stand seit Mitte Januar. Lagarde sagte, die Inflation werde länger auf hohem Niveau verharren als bisher erwartet. Allerdings werde sie im weiteren Jahresverlauf zurückgehen, betonte sie. Verglichen mit den Erwartungen der EZB vom Dezember gebe es stärkere Risiken einer steigenden Geldentwertung. „Die Lage hat sich verändert“, betonte sie. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, innerhalb des EZB-Rats habe es eine Minderheit gegeben, die bereits anlässlich der aktuellen geldpolitischen Sitzung Maßnahmen gefordert habe, etwa ein rascheres Zurückfahren der Anleihekäufe.

Am europäischen Geldmarkt wird aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% eine Leitzinserhöhung der EZB um 10 Basispunkte (BP) im Juni oder Juli und mit fast 100% Wahrscheinlichkeit Anhebungen um insgesamt 40 BP bis zum Jahresende eingepreist. Das britische Pfund ist am Donnerstag gegenüber dem Euro zunächst auf ein Zweijahreshoch von 82,85 Pence je Euro gestiegen, da die Bank of England den Leitzins um 25 Basispunkte anhob. Mit Blick auf die Lagarde-Äußerungen gab Sterling dann aber deutlich um 0,7% auf 83,88 Pence nach.

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