Langsamer Treasury-Kundendienst nervt US-Bondinvestoren
US-Bondtransfers ziehen sich hin
Kundendienst nervt Treasury-Investoren
xaw New York
US-Bondinvestoren müssen dieser Tage viel Geduld mitbringen. Denn eine Webseite des amerikanischen Finanzministeriums, über die Anleger Staatsanleihen kaufen können, ächzt unter einer massiv gestiegenen Zahl der Anfragen an den Kundendienst – Transfers von Positionen aus dem als antiquiert geltenden Onlineportal auf externe Brokerage-Konten ziehen sich deshalb lange hin. So teilt die Treasury Investoren derzeit mit, dass sie auf entsprechende Übertragungen im Extremfall „zwölf Monate und länger“ warten müssen.
Das Nutzeraufkommen auf der betroffenen Webseite, TreasuryDirect, ist in den vergangenen Jahren infolge der starken Teuerung explodiert. Denn über die Plattform können Investoren inflationsadjustierte US-Sparbriefe der Serie I erwerben, die das Finanzministerium nirgendwo sonst vertreibt. Die Papiere, deren Rendite neben einer fixen Komponente von 3,4% auch halbjährliche Anpassungen an die Entwicklung des Verbraucherpreisindex enthält, boten zeitweise laufende Verzinsungen von über 13% und stellten andere Segmente des amerikanischen Staatsanleihemarkts damit in den Schatten.
Zahlreiche Investoren gewöhnten sich in diesem Zuge daran, Wertpapiere über TreasuryDirect zu kaufen, zumal die Webseite mit 100 Dollar eine deutlich geringere Order-Mindestgröße vorgibt als der Großteil der Broker. In der Folge bestehen zwei Drittel des Volumens auf der Plattform im laufenden Jahr statt aus Sparbriefen aus marktgängigen US-Staatsanleihen wie T-Bills, T-Notes und T-Bonds. Um diese aber wieder veräußern zu können, müssen Nutzer sie auf Brokerage-Konten transferieren. Dauert dies aber zu lange, bricht mit der einfachen Handelbarkeit eines der zentralen Argumente für den Kauf von Treasuries weg.