Leichter Dax-Rückgang erwartet

Institute laut IW Financial Expert Survey für den Aktienmarkt wenig zuversichtlich

Leichter Dax-Rückgang erwartet

Die deutschen Banken gehen für die nächsten drei bis sechs Monate von einem leichten Rückgang des Dax aus. Gemäß dem IW Financial Expert Survey des IW wird mit einem nachgebenden Euro gerechnet, während die Zinsen am langen Ende leicht steigen sollen.ku Frankfurt – Die Anlageexperten deutscher Banken rechnen mit einem leichten Rückgang des Dax. Dies ist dem IW Financial Expert Survey des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zu entnehmen. Ausgehend von einem aktuellen Niveau des deutschen Aktienindex von 12 968 Punkten sehen Sie das Börsenbarometer im Durchschnitt der Schätzungen zum Jahresende bei 12 675 Zählern. Bezogen auf den aktuellen Stand wäre dies ein Rückgang von 2 %. Für den weiteren Verlauf bis Ende März erwarten sie lediglich eine Seitwärtsbewegung. Zum Ende des ersten Quartals wird der Dax im Schnitt bei 12 764 Punkten gesehen.Dabei gehen die Schätzungen der einzelnen Häuser deutlich auseinander. So hält die Weberbank bis Ende März eine Rekordfahrt des Dax bis auf 13 700 Punkte für wahrscheinlich, während die Santander Bank nur von 13 500 Zählern ausgeht. Demgegenüber befürchtet die Nationalbank einen Rückgang bis auf 12 000 Punkte und die Nord/LB bis auf 12 200 Zähler. Beim Stoxx Europe 50 wird per Jahresende im Mittelwert der einzelnen Schätzungen ein Stand von 3 178 Punkten prognostiziert und Ende März 2018 von 3 221 Zählern. Aktuell notiert der Index mit 3 197 Punkten.Mit Blick auf die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre ultralockere Geldpolitik allmählich zurückzufahren, gehen die Institute von einem leicht steigenden Zinsniveau aus. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen wird ausgehend vom aktuellen Niveau von um die 0,44 % per Ende Dezember bei 0,56 % vermutet und am Ende des ersten Quartals des kommenden Jahres bei 0,67 %. Auch hier gehen die Erwartungen auseinander. So glauben die Analysten der Hamburger Sparkasse, dass die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen Ende März 2018 bei 0,85 % stehen wird, während Allianz und Weberbank immerhin von 0,8 % ausgehen. Dagegen rechnen Bayerische Landesbank, Commerzbank und DZ Bank mit gerade einmal 0,5 %, damit also nur mit einem minimalen Anstieg. Für das kurze Ende gehen sämtliche Häuser nur von minimalen Veränderungen aus. Im Schnitt wird der Dreimonats-Euribor sowohl zum Jahresende als auch Ende März bei – 0,31 % gesehen, wobei die Santander Bank einen Anstieg bis auf – 0,25 % binnen sechs Monaten erwartet. Euro leicht unter DruckGemäß dem Durchschnitt der Prognose soll die europäische Gemeinschaftswährung leicht an Boden verlieren – mit Blick auf die Politik der amerikanischen Notenbank Federal Reserve, die Zinsen weiter moderat anzuheben. Der Euro wird im Durchschnitt der Schätzungen in drei Monaten bei 1,158 Dollar vermutet und in sechs Monaten mit 1,152 Dollar in etwa auf demselben Niveau. Aktuell wird der Euro zu 1,1747 Dollar gehandelt. Er würde damit lediglich rund 2 US-Cent einbüßen.Was den Ölpreis betrifft, so sind die Institute hinsichtlich der jüngst am Ölmarkt spürbaren Erwartung einer Notierung von 60 Dollar skeptisch. Die Banken sehen den Brent-Ölpreis, der aktuell 56 Dollar je Barrel beträgt, in drei Monaten etwas schwächer bei 53 Dollar und in sechs Monaten bei 54 Dollar.Was die Genauigkeit der abgegebenen Schätzungen betrifft, so ist nach Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft die DZ Bank bei den Richtungsprognosen auf Platz eins zu finden. Immerhin knapp 64 % ihrer Richtungsprognosen stellten sich als richtig heraus. Auf Platz zwei befindet sich Unicredit und auf Platz drei die Hamburger Sparkasse. Bei den Punktprognosen führt die Nationalbank vor der Commerzbank und der Nord/LB.Dass IW hat die Institute diesmal gefragt, welche Faktoren in den kommenden zwei Jahren Einfluss auf die Inflation im Euroraum nehmen werden. Die Banken gehen davon aus, dass die private Nachfrage sowie die Lage auf dem Arbeitsmarkt inflationstreibend wirken werden. Steigende Vermögenspreise werden von den Analysten vor allem als Folge des Wirtschaftswachstums gesehen, aber auch der nach wie vor expansiven Geldpolitik und der Spekulation an den Märkten.