An der Hongkonger Börse gibt es Grund zum Aufatmen. Trotz der derzeit recht wackligen Aktienmarktverfassung und einiger regulatorischer Unsicherheiten in Chinas Fintech-Branche ist beim Initial Public Offering (IPO) des chinesischen Fintech-Unternehmens Linklogis Inc. nichts angebrannt. Beim Handelsstart am Freitag kletterten die Titel mit der Erstnotiz um knapp 11% über den Emissionspreis hinaus und hatten auch danach keine größeren Wackler. Zum Handelsschluss in Hongkong lagen die Titel dann immer noch 10% vorne.

Linklogis hatte die Aktien in etwa zur Mitte der indikativen Preisspanne unterbringen können und war für die Retailtranche auf eine ansehnliche Überzeichnung in gut 98-facher Höhe gekommen. Bei den institutionellen Anlegern hingegen war die Resonanz nicht besonders stark ausgefallen, zumal es seit dem geplatzten Börsengang des chinesischen Fintech-Branchenriesen Ant Group einige Vorbehalte gegenüber dem Sektor gibt.

Die Performance des Linklogis-IPO steht in einem beruhigenden Kontrast zu einer ganzen Reihe von Emissionen, die in den vergangenen Wochen für Enttäuschung gesorgt hatten. In der Vorwoche erst war mit Bairong Inc. eine weitere chinesische Fintech-Adresse an den Start gegangen, die aber kein Durchkommen fand und einen Absturz der Notierung um 16% am ersten Handelstag hinnehmen musste. Damit handelte es sich um das schwächste Debüt eines IPO-Kandidaten mit mindestens 500 Mill. Kapitalaufnahme seit über drei Jahren.

Aber auch die bereits in den Vereinigten Staaten notierten chinesischen Technologiekonzerne Baidu (Suchmaschinendienste) und Bilibili hatten im März enttäuschende Debütvorstellungen bei ihrem jeweiligen Zweitlisting in Hongkong hingelegt und waren über den Emissionspreis nicht hinausgekommen. In Hongkong erwartet man in Kürze weitere Zweitlistingkandidaten aus dem Tech-Sektor, darunter ist auch Chinas führendes Online-Reiseportal Trip.com Group.