kjo/ks Frankfurt – Die Finanzmärkte reagieren weiter positiv auf die geldpolitischen Lockerungen weltweit. Die Kursbewegung wurde am Montag noch verstärkt durch den überraschenden Anstieg des deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex. Dieses sehr wichtige Stimmungsbarometer für die größte Volkswirtschaft der Eurozone legte im November entgegen den Erwartungen der Volkswirte überdurchschnittlich stark um saisonbereinigt 1,5 auf 104,7 Punkte zu.Analysten hatten im Konsens der Prognosen darauf getippt, dass der Ifo-Klimaindex nach sechs Rückgängen in Folge erneut sinken würde, und zwar um 0,2 Zähler. Bei der jüngsten Umfrage der Münchener Konjunkturforscher unter circa 7 000 deutschen Unternehmen aus der Industrie, dem Bau sowie dem Groß- und Einzelhandel ergab sich aber, dass die Firmen spürbar zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage waren als noch im Oktober. Zudem blicken sie weitaus zuversichtlicher auf die kommenden sechs Monate als noch vor vier Wochen. Optimismus zeigte sich auch in den Aussagen der Industrie zum Export, von dem sie laut den Angaben des Ifo-Instituts weitere Impulse erwartet. Hoffnung auf AbwertungVolkswirte führen die deutliche Stimmungsaufhellung in Deutschland, die nach dem enttäuschend schwachen Einkaufsmanagerindex der vergangenen Woche besonders überraschte, unter anderem auf die Kostenentlastung aufgrund des niedrigeren Ölpreises und die anhaltenden Lockerungssignale seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) zurück. Letztere dämpften die Deflationssorgen und schürten die Hoffnungen auf eine Euro-Abwertung, welche die Ausfuhren in Schwung bringen sollte.Der überraschend starke Anstieg des Ifo-Index sorgte an den europäischen Aktienmärkten für eine gute Stimmung. Der Dax lag zum Sitzungsschluss bei 9 786 Zählern mit 0,5 % im Plus und setzte damit seinen jüngsten Aufschwung fort. Das Tageshoch hatte der deutsche Leitindex mit 9 832 Punkten gesehen. Der Euro Stoxx 50 legte 0,6 % auf 3 212 Zähler zu. Am Devisenmarkt sorgte der Ifo-Index für eine Stabilisierung des Euro. Er lag abends bei 1,2429 Dollar mit 0,3 % im Plus.Die jüngsten geldpolitischen Lockerungen der chinesischen Notenbank, die den Aktienindex Shanghai Composite auf ein Dreijahreshoch trieben, und die Aussicht auf weitere EZB-Maßnahmen zur Bekämpfung der Disinflation und der Deflationsgefahren stützten die Rentenmärkte. In der Peripherie fielen die Renditen der zehnjährigen spanischen und italienischen Staatsanleihen mit 1,96 % bzw. 2,16 % auf Rekordtiefs.—– Kommentar auf dieser Seite- Berichte Seiten 5, 13 und 14