Mehr Schutzklauseln in Mittelstandsanleihen

Scope: Financial Covenants sind unterrepräsentiert

Mehr Schutzklauseln in Mittelstandsanleihen

gbe Frankfurt – Die Anleihebedingungen deutscher Mittelstandsanleihen enthalten inzwischen deutlich mehr Gläubigerschutzklauseln als noch vor drei Jahren. Das geht aus einer Studie des Analysehauses Scope hervor, das die Anleihebedingungen von 157 gelisteten Anleihen mittelständischer Emittenten ausgewertet hat.”Während im Jahr 2010 im Durchschnitt nur eine Schutzklausel in den Anleihebedingungen der Emissionen festgeschrieben wurde, waren es 2013 durchschnittlich bereits 3,5 pro Anleihe”, schreiben die Autoren der Studie. Grundsätzlich haben Investoren Scope zufolge ein wachsendes Interesse an Schuldscheinen, die Schutzklauseln enthalten.Den größten Zuwachs seit 2010 registrierten die Analysten bei Kontrollwechsel-Klauseln (Change of Control), Ausschüttungssperren (Payout Blocks) und Drittverzugs-Klauseln (Cross Default). Den Angaben zufolge enthielten weniger als 6 % aller seit 2010 emittierten börsengelisteten Mittelstandsanleihen keinerlei Schutzklauseln oder Besicherungen.Sicherer werden die Anlageinstrumente dadurch aber nicht, konstatieren die Scope-Analysten: Trotz deutlicher Zunahme der Gewährung von Gläubigerschutzklauseln existieren ihrer Ansicht nach “gravierende Unterschiede” in der Qualität dieser Klauseln. Häufig handele es sich um bloße “Pro-forma”-Covenants, die keinen materiellen Schutz bieten.Unterrepräsentiert sind der Studie zufolge Finanzklauseln. Financial Covenants sind Mindestanforderungen an die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Emittentin. Nur rund jede zehnte der 2013 begebenen Mittelstandsanleihen verfügt über Financial Covenants.