Merck Finck erwartet hohe Marktvolatilität

Bankhaus favorisiert Euro-Unternehmensanleihen und spanische Inflationsbonds

Merck Finck erwartet hohe Marktvolatilität

kjo Frankfurt – Zahlreiche Risikofaktoren bergen aktuell die Gefahr hoher Kursschwankungen an den Finanzmärkten. Diese Einschätzung gibt das Bankhaus Merck Finck & Co ab. Wenngleich laut Ifo-Umfrage die Einkaufsmanager in den Unternehmen in der Eurozone weiterhin optimistisch sind, sieht es in Großbritannien ganz anders aus. Vergleichbare Stimmungsbarometer zeigen an, dass das Land so sorgenvoll in die Zukunft blickt wie zuletzt 2009, so Merck Finck & Co. Bankenkrise im BlickWeitere Risikofaktoren seien die Bankenkrise in Italien, bedenkliche geopolitische Entwicklungen wie etwa in der Türkei, die gestiegene Terrorangst und Donald Trumps Kandidatur für die US-Präsidentschaft. “In Kombination mit weiterhin hoher Liquidität auf Investorenseite könnte dieser Cocktail in der umsatzarmen Urlaubszeit noch zum Nährboden für hohe Kursschwankungen werden. All das spricht für eine vorsichtige Anlagestrategie”, rät Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck & Co. Viele Probleme in EuropaWährend Europa mit vielerlei Problemen zu kämpfen habe, kämen aus den USA eine Reihe positiver Unternehmens- und Konjunkturdaten. Deshalb überrasche es kaum, dass die Fed wieder mehr in Richtung Leitzinserhöhung argumentiere. In der Eurozone sei der Stresstest für die Banken insgesamt glimpflich ausgefallen. Der August dürfte neben der bis zur Monatsmitte andauernden Halbjahreszahlensaison bereits von Spekulationen über mögliche Entscheidungen der europäischen Zentralbank (EZB) bei der nächsten Sitzung am 8. September geprägt sein. Dazu würden unter anderem eine wahrscheinliche Verlängerung und Anpassungen des Anleihekaufprogramms zählen.Schneller als erwartet hätten sich die Aktienmärkte im Juli von den Folgen des Brexit-Referendums erholt: Während der Dax seine Verluste wieder aufgeholt habe, hätten die Kurse an der Wall Street sogar neue Höchststände erreicht. “In den USA haben die Konjunkturdaten so positiv überrascht wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Davon hat letztlich auch der Dax profitiert”, so Greil. Gleichwohl bleibt die Bank für US-Aktien weiterhin skeptisch. Auch europäische Aktien hat sie mit Blick auf die infolge des Brexit gedämpften Wachstumsperspektiven, politische Unsicherheit und die Gefahr erhöhter Volatilität nach der jüngsten Börsenerholung jetzt leicht untergewichtet. “Mit der leichten Hochstufung japanischer Aktien auf neutral führt dies zu einer leichten Untergewichtung von Aktien insgesamt”, so Greil. Gute Bonität im FokusAuf der Rentenseite hätten sich die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen in Richtung Nulllinie erholt. Neu auf der Empfehlungsliste stehen bei Merck Finck & Co spanische inflationsgeschützte Staatsanleihen. Unter den großen Euro-Ländern bleibe Spanien das Land mit dem besten Konjunkturausblick. Euro-Unternehmensanleihen guter Bonität werden ebenso weiterhin favorisiert wie Schwellenländeranleihen und inflationsgeschützte US-Staatsanleihen.