Minimum Volatility fungiert erneut als sicherer Hafen
wrü Frankfurt
Minimum-Volatility-Aktien, sprich Werte mit relativ geringen Schwankungsbreiten, haben sich auch jüngst der allgemeinen Marktentwicklung entzogen und fungieren in diesem Jahr als „sicherer Hafen“. Zu diesem Ergebnis kommt der Vermögensverwalter Blackrock in seiner aktuellen Einschätzung von Aktien-Stilfaktoren, die der Börsen-Zeitung exklusiv vorliegt. Das Preis-Momentum der Minimum-Volatility-Titel bleibe stark und die Bewertungen erschienen fair.
Hingegen ist Value, also Aktien mit niedrigen Kurs-Gewinn- oder Kurs-Buchwert-Verhältnissen, derzeit nicht gefragt. „Value-Aktien haben im Juli unter einer risikoaversen Stimmung gelitten, die sich aus Wachstumssorgen und genereller Unsicherheit speiste“, erläutert Hamed Mustafa, Leiter Institutional Sales Deutschland im Bereich ETF und Index Investing bei Blackrock. „Value-Aktien erscheinen aktuell günstig mit nachlassender Preisdynamik.“ Momentum-Aktien, also Titel im Aufwärtstrend, hätten jüngst in ihrer Dynamik etwas nachgelassen. Das liege auch an einer Übergewichtung im Bereich Gesundheit (Health Care). „Allerdings wurden die Bewertungen aufgrund der Verlagerung – weg von den recht teuren Aktien des IT-Sektors – attraktiver“, erklärt Mustafa.
Quality derzeit günstig
Der Stil-Faktor Quality, bei dem der Fokus auf Papieren qualitativ hochwertiger Unternehmen mit besonders gesunden Bilanzen liege, habe sich im Juli nicht verändert. Allerdings erscheine Quality derzeit günstig, auch wenn das Momentum sich etwas abgeschwächt habe. „Für Size-Aktien, also Werte von Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung, war auch der Juli kein einfacher Monat“, erläutert Mustafa. „Die Preisdynamik hat sich allerdings im Laufe der zurückliegenden Monate verbessert.“