Mit breiter Diversifikation das Vermögen erhalten
kra Frankfurt – Prominente Vertreter von vier führenden deutschen Fondsgesellschaften und Vermögensverwaltern haben auf dem Morgan Stanley Global Economics & Strategy Day betont, dass es in der Anlagestrategie nun vor allem darauf ankommen wird, die zur Verfügung stehenden Mittel gut zu diversifizieren. “Es gibt keine risikolose Anlageklasse”, sagte Bert Flossbach, Mitgründer der Investmentgesellschaft Flossbach von Storch. Auf Kundenseite sind deshalb zurzeit häufig Multi-Asset-Strategien mit klar definierter Verlusttoleranzgrenze gefragt, bei denen der Werterhalt des Vermögens im Zentrum steht.Joachim Fels, Chefvolkswirt von Morgan Stanley und Moderator der Diskussionsrunde, beschrieb eingangs das schwierige ökonomische Umfeld für Anleger. Als stärkste Belastungsfaktoren führte er neben der Staatsschuldenkrise in Europa insbesondere die hohe Unsicherheit über die künftige Fiskalpolitik in den USA an. Die Notenbanken würden deshalb noch lange Zeit für negative Realzinsen und reichliche Liquidität sorgen. Eben damit ist allerdings ein immenses Risiko für die Investoren verbunden, wie Klaus Kaldemorgen, Chefstratege bei DWS Investments, deutlich machte – und zwar vor allem für den Fall, dass man in einigen Monaten erneut feststellen muss, dass die von der Fed angekündigten Ankäufe von Immobilienpapieren auch nicht zur erhofften Belebung am Arbeitsmarkt führen.Für Vermögensverwalter kommt es nun darauf an, die hohe Volatilität auf ein Niveau zu drosseln, das für Privatanleger akzeptabel ist, sagte Kaldemorgen. In ein gemischtes Portfolio gehören aus Sicht der Experten Qualitätsaktien mit hoher Dividendenrendite, aber auch High-Yield-Anleihen oder Gold. Als “Schock-Absorbierer” rät Björn Jesch, Leiter des Portfoliomanagements bei Union Investment, zudem zu Bundesanleihen. Mit Aktien seien in den nächsten Jahren reale Renditen von maximal 4 % zu erzielen, sagte Kaldemorgen. Mit einem Multi-Asset-Portfolio, so Bert Flossbach, seien 7 bis 10 % zu schaffen. Vielleicht ist diese Perspektive ein Anlass dafür, dass sich künftig mehr Investoren neuen Anlageklassen öffnen. Bislang, so Volker Hastrich, Leiter Global Rates bei Deka Investment, sei dies bei den traditionell auf Staatsanleihen fokussierten deutschen Privatanlegern eher noch die Ausnahme.