Modekonzern Zegna debütiert an der Wall Street
bl Mailand
Der italienische Modekonzern Zegna ist als erstes italienisches Modeunternehmen in New York an die Börse gegangen. Nach der Eröffnung mit 10,24 Dollar notierte das Papier nach einem Tief von 10,11 und einem Hoch von 11,25 Dollar am frühen Abend bei 10,90 Dollar. Das 111 Jahre alte Unternehmen aus Trivero in Piemont nimmt durch den Börsengang 761 Mill. Dollar ein, wird mit 3,1 Mrd. Dollar bewertet und startete mit einer Marktkapitalisierung von 2,4 Mrd. Dollar.
Statt eines traditionellen Börsengangs wählte Zegna den Weg einer Verschmelzung mit dem börsennotierten Spac Investindustrial Acquisition Corp., hinter dem der Private- Equity-Fonds Investindustrial des Italieners Andrea Bonomi und des früheren UBS-CEO Sergio Ermotti steckt. Die Familie Zegna, die das Unternehmen in Person von CEO Gildo Zegna in der dritten Generation führt, hält mehr als 66% der Anteile. Weitere 13% liegen bei Investindustrial.
Zegna stellt vor allem Herrenmode her und hat 2018 die US-Marke Thom Browne übernommen. Zegna und Bonomi schlossen in einer virtuellen Pressekonferenz Übernahmen nicht aus, sofern die DNA stimme. Im Zentrum stehe aber organisches Wachstum. Eine Besonderheit ist, dass Zegna den Großteil der eigenen Lieferkette, vom Rohstoff bis zur Stoffherstellung, selbst kontrolliert. Das ist in Zeiten der Rohstoffknappheit bzw. -verteuerung ein Vorteil. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um ca. 50% auf 603 Mill. Euro, der Nettogewinn des Unternehmens, das 284 eigene Läden hat, erreichte 32 Mill. Euro. Zegna hofft, nach einem starken Umsatzeinbruch im vergangenen Jahr, 2021 wieder das Umsatzniveau von 2019 mit 1,3 Mrd. Euro zu erreichen.
UBS begleitete den Börsengang als Finanzberater für Zegna, Sullivan & Cromwell als Rechtsberater. Für Investindustrial sind Deutsche Bank, Goldman Sachs, J.P. Morgan Securities und Mediobanca als Finanzberater dabei. Chiomenti und Kirkland & Ellis LLP sind Rechtsberater.