sts Frankfurt – In Reaktion auf die sich aufhellende wirtschaftliche Lage in Europa traut Morgan Stanley Aktien aus der Region in den kommenden zwölf Monaten höhere Kurse zu. Die Prognose für den in Dollar gerechneten Index MSCI Europe lautet auf 1 650 Punkte, was ein Anstieg von 5,3 % gegenüber dem aktuellen Niveau wäre. Der Index enthält laut MSCI insgesamt 446 Werte und erreicht eine Marktkapitalisierung von 7,95 Bill. Dollar.”Der makroökonomische Nachrichtenfluss war besser, als wir in unserem Basisszenario erwartet hatten, und unterstützt unsere Erwartung der Reflationierung”, schreiben die Aktienstrategen von Morgan Stanley in einer Studie. “Die europäische Wirtschaft wächst stärker als erwartet, und die Inflation überrascht am oberen Ende.” Vor diesem Hintergrund heben die Analysten ihre Prognosen für den Gewinn je Aktie (EPS) an. Sie rechnen nun in den kommenden zwölf Monaten mit einem EPS-Wachstum von 16 % nach bislang 12 %.Als Sektor wird insbesondere die Finanzbranche favorisiert, die rund ein Fünftel des Index ausmacht. Allein 2 % entfallen auf die britische Großbank HSBC, den viertschwersten Wert im MSCI Europe nach den drei Schweizer Aktien Nestlé, Novartis und Roche. Für europäische Finanzwerte spricht nach Einschätzung von Morgan Stanley unter anderem die Erholung der Gewinne von ihren Rekordtiefs, die im Vergleich zu US-Konkurrenten niedrigen Bewertungen, eine Verbesserung der Kreditqualität im Zuge der wirtschaftlichen Erholung und stärkere Bilanzen.Die US-Bank nennt zudem ein Kursziel für den britischen Leitindex FTSE 100. Diesen erwartet sie in zwölf Monaten bei 7 700 Punkten, was einem Plus von 6 % entspräche. Auf britische Aktien entfallen 28,85 % des MSCI Europe, gefolgt von Frankreich (15,7 %) und Deutschland (14,8 %). Bei britischen Aktien rechnet die Bank mit einem EPS-Wachstum von 24 % nach bislang 18 %, was die steigenden Rohstoffpreise widerspiegele. Im FTSE 100 haben Energie- und Bergbauaktien ein höheres Gewicht als in anderen wichtigen europäischen Länderindizes. Zu diesen hat Morgan Stanley keine Prognosen veröffentlicht.