Morgan Stanley stuft Aktien hoch
ck Frankfurt – In ihrem globalen Strategieausblick auf das Jahr 2017 setzt Morgan Stanley auf Aktien. Das US-Haus stuft die Anlageklasse auf “Overweight” hoch und verweist zur Begründung auf die wirtschaftspolitischen Pläne von Donald Trump. Seine Einschätzung nach erhöht die sich abzeichnende Lockerung der US-Fiskalpolitik die Chancen auf ein verbessertes Wachstum, allerdings auch auf ein schnelleres Ende des Konjunkturzyklus. Daher geht die Hochstufung von Dividendentiteln zu Lasten von Unternehmensanleihen, die auf “Equal Weight” zurückgestuft werden.Obwohl der Hauptanstoß aus den USA kommt, sieht Morgan Stanley Japan als die größten Gewinner der sich abzeichnenden Reflation an. Der japanische Aktienmarkt wird von “Underweight” auf “Overweight” hochgestuft, die Gewichtung europäischer Dividendenwerte erhöht. Anlegern wird empfohlen, US- und Schwellenländeraktien zu verkaufen und europäische sowie japanische Aktien zu kaufen. Begründet wird dies mit schlechteren zyklischen Werten und einer Erstarkung des Dollar, der die Prognosen für die kommenden zwölf Monate verschlechtere. Für den S & P 500 (aktuell bei 2 206) gibt die US-Bank ein Ziel von 2 300 Punkten aus, für den MSCI Europe (derzeit 1 400) und den japanischen Topix (1 470) Ziele von 1 500 und 1 800 Punkten. Flexibilität erforderlichTrotz ihrer grundsätzlich optimistischen Einstellung sagt die Bank ein schwieriges Jahr voraus. Für das erste Quartal 2017 positioniert sie sich für Reflation, gestützt auf wieder steigende Unternehmensergebnisse, eine höhere Inflation und die Hoffnung auf fiskalpolitische Impulse. Investoren müssten jedoch flexibel sein. Denn ab dem zweiten Quartal werde sich das Bild verändern. Die Strategen der Bank erwarten, dass die globalen Anleiherenditen und der Dollar in den ersten drei Monaten steigen werden, weil die Märkte vorwegnähmen, dass ein höheres Wachstum und eine stärkere Inflation die Fed im nächsten Jahr zu zwei Leitzinserhöhungen veranlassen wird. Das werde eine erhebliche Verschlechterung der Finanzkonditionen im zweiten Quartal zur Folge haben. Gleichzeitig wird sich der Bank zufolge das Wachstum in China verlangsamen, weil die kreditgetragene Konjunkturankurbelung zurückgefahren wird. Ferner verstärke sich durch die Erwartungen, dass die neue US-Administration marktfreundlich sein werde, die Wahrscheinlichkeit von Enttäuschungen. Morgan Stanley erwartet trotz fiskalische Ankurbelung für die USA nur ein Wachstum von 2 % im kommenden Jahr.Europa und Japan werde der Bank zufolge nicht nur höhere Aktienerträge zeigen, sondern auch eine höhere Abweichung der Inflation von den Erwartungen nach oben sowie eine stärkere Zinskurvenversteilerung erleben als die USA. So gehen die Strategen jetzt nicht mehr davon aus, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen weiter senken wird. Ferner rechnet sie nun mit sechs Leitzinserhöhungen der Fed bis Ende 2018. Geldpolitische Lockerungen werden nach Einschätzung des Instituts in den Schwellenländern ein Thema sein. Sie rechnet mit Leitzinssenkungen in Brasilien, Südkorea und Russland sowie mit einem starken Dollar. Für den Euro prognostiziert sie für Ende 2017 einen Stand von 0,97 Dollar.