Moskauer Aktienhandel beginnt mit Kursgewinnen
ck Frankfurt
Unter starken Kursschwankungen hat der russische Aktienmarkt zur Wiederöffnung des Handels an der Moskauer Börse deutlich zugelegt. Der Index Moex gewann in der verkürzten, von 10 bis 14 Uhr dauernden Sitzung 4,4% auf 2579 Zähler, nach einer Tagesspanne von 2448 bis 2761 Punkten. Die Wiedereröffnung erfolgte unter erheblichen Einschränkungen. So war der Start auf zunächst 33 Titel beschränkt. Leerverkäufe waren verboten, zuvor war Brokern untersagt worden, von ausländischen Marktteilnehmern gehaltene Aktien an der Moscow Exchange zu verkaufen. Darüber hinaus hatte die russische Regierung Stützungskäufe zur Stabilisierung des Marktes in Aussicht gestellt. Ob es dazu gekommen ist, wurde am Donnerstag nicht bekannt.
Die Zentralbank teilte mit, dass am Freitag auch der Handel mit Aktien aufgenommen werden soll, die nicht im Moex enthalten sind. Außerdem wird der Handel in Unternehmensanleihen und Eurobonds gestartet.
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist der Aktienmarkt des Landes kollabiert. Am 24. Februar stürzte der Moex um bis zu 45,5% ab, am 28. Februar wurde der Handel ausgesetzt. Im Ausland konnten eine Zeit lang noch russische Aktien beziehungsweise Global Depositary Receipts (GDR) sowie Russland-ETFs gehandelt werden mit der Folge einer Pulverisierung der Kurse. So brachen die Notierungen der in London gehandelten Global Depositary Receipts (GDR) auf russische Aktien teilweise um nahezu 100% ein. Das Sberbank-GDR erreichte ein Tief von 1 US-Cent und wurde zum Kurs von 4,5 US-Cent ausgesetzt. Der Lyxor MSCI Russia ETF, im Oktober 2021 noch auf Höhen von knapp 60 Euro, wurde im Xetra-Handel zu 7,40 Euro vom Handel ausgesetzt.
Am Donnerstag wurde die Gewinnerliste von Grundstoff- und Energietiteln angeführt. Spitzenreiter war die Aktie des Düngerproduzenten Phosagro, die sich um 26,6% befestigte, vor Tatneft (20,1%), Gazprom stiegen um 13,4%. Bank VTB verloren 5,5%, Sberbank gewannen 3,9%. Tagesverlierer war die Aktie der Luftfahrtgesellschaft Aeroflot, die 16,4% einbüßte.