Nikkei verharrt unter dem Jahreshoch
Von Martin Fritz, TokioDer japanische Aktienmarkt tendierte zum Wochenschluss fester. Während sich im restlichen Asien die Anleger vor den US-Arbeitsmarktdaten zurückhielten, ermutigte eine leichte Yen-Schwäche in Tokio zum Kaufen. Zudem erholten sich die Kurse von den Vortagesverlusten. Der Nikkei 225 legte unter dünnen Umsätzen von 2,1 Milliarden Aktien um 0,8 % auf 15 300 Yen zu, blieb aber hinter dem Jahreshoch vom Dienstag zurück. Der marktbreite Topix schloss 0,5 % höher bei 1 236 Punkten. Die Anleger reagierten positiv auf eine mögliche Umschichtung im staatlichen Pensionsfonds GPIF zugunsten von Aktien. Berater Takatoshi Ito möchte den Anteil der Anleihen von aktuell 58 % auf 52 % senken. Zur Vorwoche verlor der Nikkei 2,3 % und der Topix 1,8 %.Nach der Korrektur zur Wochenmitte scheint die Angst vor einer Überhitzung wieder nachgelassen zu haben. Ausländische Investoren hatten bis zur dritten Woche im November für netto 2 Bill. Yen (14,4 Mrd. Euro) Anteile erworben. Damit näherte sich ihr Appetit dem April-Wert von 2,7 Bill. Yen, als die Bank of Japan ihre Geldpolitik drastisch lockerte. Viele US-Investoren sind nach Ansicht des Brokerhauses Nomura positiv für Japan-Titel eingestellt. Ihr Interesse konzentriert sich auf die Kapitalausgaben der Firmen und mögliche Lohnerhöhungen.Dagegen blieben japanische Privatanleger auf der Verkäuferseite. Im November stießen sie für netto 2 Bill. Yen Aktien ab und übertrafen den Rekord vom April um 21 %. Außerdem verkauften sie für 381 Mrd. Yen Anteile an Aktienfonds – so viel wie zuletzt 2007. Hier kommt es zu Gewinnmitnahmen vor dem Jahreswechsel, wenn der Steuersatz für Kapitalerträge auf 20 % verdoppelt wird. Allerdings erwarten einige Analysten, dass das Geld über die neuen steuerbegünstigten Anlagekonten – genannt NISA – im neuen Jahr an den Aktienmarkt zurückkehrt. Exporttitel festerAm Freitag legten Exporttitel leicht zu. Nissan profitierten von der Prognose ihres Finanzvorstandes, in China mehr Fahrzeuge zu verkaufen, und stiegen um 1,9 %. Finanzwerte wie Sumitomo Mitsui Financial Group (+ 0,5 %) erholten sich von ihren Anfangsverlusten im Sog der Wall Street. Advantest sprangen um 6,1 %. Ein Brokerhaus hatte von erfolgreichen Kostenkürzungen berichtet. Die Anteile des Amazon-Rivalen Rakuten sanken um 2,1 %. Nach 13 Jahren am Jasdaq-Markt für junge Unternehmen wurde der Erfolg von Rakuten jetzt mit der Aufnahme in den Topix veredelt. Seit dem Börsendebüt hat das Portal seinen Umsatz um den Faktor 170 auf 4 Bill. Yen (29 Mrd. Euro) gesteigert.