Der chinesische Hersteller von Premium-Elektrofahrzeugen Nio Inc. flankiert seine primäre Börsenexistenz in New York mit einem Zweitlisting an der Hongkonger Börse. Am Donnerstag eröffnete die Nio-Aktie zu 160 HK-Dollar und legte in der Spitze bis auf 169,50 HK-Dollar zu, um dann allerdings bei 158,90 HK-Dollar leicht unter dem Anfangskurs zu schließen. Mit dem eher bescheidenen Debüt hält sich der Kurs in Hongkong sehr nahe zur Notiz an der New York Stock Exchange (Nyse) auf, wo die Titel am Mittwoch bei 20,17 Dollar geschlossen hatten, was umgerechnet auf 157,7 HK-Dollar hinauslief. Im Morgenhandel an der Nyse büßten Nio gut 9% ein.

Während eine Reihe von primär an der Wall Street kotierten chinesischen Techunternehmen in den vergangenen zwei Jahren gute Erfahrungen mit einem Zweitlisting gemacht hatte und dabei auch die Gelegenheit zu einer Kapitalaufstockung nutzte, hat sich Nio mit einem „Listing by Introduction“ für einen unspektakulären und kostensparenden Sekundärauftritt in heimischen Gefilden entschieden. Demgegenüber konnten rivalisierende chinesische Elektroautobauer, die wie Nio zunächst an die Wall Street gegangen waren, mit ihrem Hongkonger Zweitlisting kräftig bei den Investoren einsammeln. So hatte Xpeng Motor im Juni vergangenen Jahres mit ihrer Zweitnotiz in Hongkong eine Kapitalaufnahme von 2,1 Mrd. Dollar erzielt, während Li Auto sich frische Mittel über 1,7 Mrd. Dollar besorgen konnte. Nio hatte ursprünglich ebenfalls im Sinn, die Investoren in Hongkong anzuzapfen, und stellte im März 2021 ihren Listingantrag, doch kam es zu Verzögerungen wegen regulatorischer Fragen zur Nio-Konzernstruktur und zu Kapitaleinschüssen von staatlichen Trägern der Provinzregierung von Anhui, wo Nio ihre Fahrzeugproduktion angesiedelt hat.