Ölpreise ziehen kräftig an
ku Frankfurt
Die Lockerung der Lockdown-Maßnahmen in China hat am Dienstag zu einem kräftigen Anstieg der Ölpreise geführt. Die Rohölsorte Brent stieg um 4,3% auf 102,72 Dollar, die US-Sorte WTI legte um 4,1% auf 98,12 Dollar zu. Wie die chinesischen Behörden mitteilten, wurden mehr als 7000 Wohneinheiten als Gebiete mit niedrigem Risiko klassifiziert, was Lockerungen ermöglicht. Damit lassen Sorgen nach, dass es zu einem Konjunktureinbruch in China mit einem darauf zurückzuführenden Rückgang der Ölnachfrage kommen könnte.
Weniger Einfluss auf die Marktteilnehmer hatte die Prognose der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), deren Ökonomen die Prognose für die Nachfrageentwicklung im laufenden Jahr zurücknahmen. Sie rechnen nun damit, dass die Ölnachfrage im laufenden Jahr um 3,67 Mill. Barrel pro Tag (bpd) steigen wird, 480000 bpd weniger als bislang erwartet. Derweil verlautete aus Kreisen der Europäischen Union, dass ein Embargo gegen russisches Rohöl Teil des nächsten Sanktionspaketes sein könnte. Allerdings gibt es noch keine Einigung darauf.
Der Preis des vor allem in der Automobilindustrie verwendeten Edelmetalls Palladium hat am Dienstag um 3,4% auf 2350 Dollar je Unze nachgegeben. Am Montag war er bis auf 2550 Dollar gestiegen, nachdem in London der Handel in russischem Palladium untersagt wurde.