ROHSTOFFE

Ölexporte des Iran gehen stark zurück

US-Sanktionen erweisen sich als sehr wirkungsvoll - Brent-Preis legt zu

Ölexporte des Iran gehen stark zurück

ku Frankfurt – Daten zu rückläufigen iranischen Ölexporten haben am Dienstag für einen steigenden Ölpreis gesorgt. Die Notierung der Nordseesorte Brent Crude kletterte zeitweilig über die Marke von 85 Dollar je Barrel. Das Tageshoch markierte Brent Crude mit 85,04 Dollar. Am Abend wurde die Sorte dann zu 84,20 Dollar gehandelt, was immer noch einem Anstieg von 0,4 % gegenüber Vortag entsprach.Nach Daten des Marktbeobachters Refinitiv Eikon hat der Iran in der ersten Oktoberwoche 1,1 Mill. Barrel pro Tag (bpd) exportiert. Die Nachrichtenagentur Reuters spricht unter Verweis auf andere Quellen aus der Branche sogar von Ausfuhren von weniger als 1 Mill. bpd. Im April hatte das Land noch mehr als 2,5 Mill. bpd exportiert. Im September waren es immerhin noch 1,6 Mill. bpd gewesen. Damit zeichnet sich ab, dass die US-Sanktionen, die offiziell ab dem 4. November in Kraft treten, sehr effektiv sein werden und von der Wirkung her die Markterwartungen deutlich übertreffen. Die Strafmaßnahmen richten sich gegen Geschäftspartner des Iran, denen die Beschlagnahme ihrer Besitztümer in den USA drohen. Gemäß den vorliegenden Daten verschifft der Iran keinerlei Öl mehr nach Europa, obwohl die EU versucht, sich dem US-Druck zu entziehen und den Iran-Handel aufrechtzuerhalten. Die geringen Mengen, die der Iran noch verkaufen kann, gehen vor allem mit China und Indien in zwei Länder, die sich den US-Sanktionen erklärtermaßen widersetzen, sowie in den Nahen Osten.Die US-Regierung hatte angekündigt, sie wolle dafür sorgen, dass der Iran überhaupt kein Öl mehr exportieren kann. Dies hatte den Brent-Ölpreis am Mittwoch vergangener Woche bis auf 86,74 Dollar getrieben, damit auf den höchsten Stand seit 2014. Die USA verlangen zwar von anderen Anbietern wie Saudi-Arabien und Russland die Ausweitung ihrer Förderung zum Ausgleich für die fehlenden Mengen aus dem Iran. Der Iran hat jedoch angekündigt, dass er jeden Beschluss der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) zur Produktionsausweitung blockieren werde.Der Preis des Industriemetalls Zink ist am Dienstag deutlich gestiegen. Die Notierung legte um 1,8 % auf 2 662 Dollar je Tonne zu. Zeitweise ergab sich sogar ein Anstieg um 3,2 %. Wie die London Metal Exchange (LME) mitteilt, sind die Zinkbestände in den Lagerhäusern der Börse unter 200 000 Tonnen gefallen. Damit nähern sie sich einem Zehnjahrestief. Analysten gehen allerdings davon aus, dass sich die Angebotssituation in den kommenden Monaten wieder verbessern wird, so dass die Rally möglicherweise bald zu Ende gehen könne. Kurzfristig könnte es beim Zinkpreis allerdings noch weiter nach oben gehen, betonen Marktteilnehmer. Dies gelte insbesondere dann, wenn die Notierung über ihre 100-Tage-Durchschnittslinie bei 2 685 Dollar klettert.