Ölpreis dürfte steigen
ku Frankfurt
Von zentraler Bedeutung für die Energiemärkte ist das Treffen des Kartells Opec plus am Montag, bei dem es um eine mögliche Änderung der Förderquoten der um Länder wie Russland erweiterten Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) geht. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf fünf verschiedene Delegierte der Opec-Länder meldet, ist aber keine Veränderung der Quoten geplant. Der Brent-Ölpreis sank zwar auf den niedrigsten Stand seit 15 Monaten, hat sich seither aber wieder fast bis auf 80 Dollar je Barrel erholt. Da sich das Komitee, das über die Förderquoten wacht, nur alle zwei Monate trifft, wäre damit die Fördermenge der Mitgliedsländer bis Juni festgelegt.
Nach Einschätzung der Rohstoffexperten der DZ Bank besteht ausgehend von dem aktuellen Ölpreis in der Nähe der Marke von 80 Dollar weiteres Aufwärtspotenzial. Chinas Nachfrage steige graduell an. In weiteren weltweit bedeutenden Wirtschaftsräumen hätten zahlreiche Stimmungsindikatoren die Talsohle durchschritten, dies weise auf eine konjunkturelle Belebung auf mittlere Sicht hin. „Wir erwarten, dass die fundamentalen Faktoren auf der Nachfrageseite, gerade aus China, den Preis mit Blick auf die nächsten zwölf Monate in Richtung 100 Dollar schieben werden“, heißt es.
Die Rohstoffanalysten der Commerzbank verweisen darauf, dass der Ölpreis aktuell immer noch leicht unter der seit Jahresbeginn üblichen Handelsspanne von 80 bis 90 Dollar liege, sodass kein Handlungsbedarf für das Komitee der Opec bestehe. Aktuell sei der Markt noch überversorgt, weil sich vor allem Russlands Angebot als überraschend robust gegenüber den westlichen Sanktionen erweise. Die Situation werde sich aber allmählich ändern, wenn die Nachfrageerholung in China weiter Tritt fasse. Im zweiten Quartal werde Chinas gesamtwirtschaftliche Leistung deutlich an Schwung gewinnen. Der steigenden Nachfrage stehe dann ein stagnierendes Angebot der Opec plus gegenüber.
Der Goldpreis ist gegenwärtig wieder fast an die Marke von 2000 Dollar je Feinunze herangerückt. Die Experten der DZ Bank gehen davon aus, dass der Preis die Marke von 2000 Dollar erreichen wird. Zwar hätten die Spannungen an den Kapitalmärkten nachgelassen, dennoch halte sich der Goldpreis auf robusten Niveaus. Der Gegenwind durch die nachlassende Suche nach Sicherheit scheine dabei durch zwei andere Faktoren weitgehend kompensiert zu werden. Zum einen rechne nur noch eine knappe Mehrheit der US-Geldmarktteilnehmer mit einer weiteren Leitzinserhöhung der US-Notenbank. Zum anderen befindet sich der Dollar in der Defensive. Zumindest von dieser Seite könne der Goldpreis mit Rückenwind rechnen.