Ölpreis profitiert von geplanten Förderkürzungen
ku Frankfurt – Die Aussicht, dass sich die Mitglieder des Kartells Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) tatsächlich an die im Dezember vereinbarten Förderkürzungen halten, hat am Donnerstag den Ölpreis gestützt. Die führende Sorte Brent Crude verteuerte sich um 0,2 % auf 56,58 Dollar je Barrel.Für positive Stimmung am Markt hat auch gesorgt, dass die Gesamtproduktion der Opec im Dezember erstmals seit einigen Monaten wieder gefallen ist. Das Kartell produzierte im Schlussmonat 34,18 Mill. Barrel pro Tag (bpd), verglichen mit 34,38 Mill. bpd im November. Bezogen auf die vereinbarte Obergrenze von 32,50 Mill. bpd hat die Organisation im Dezember aber immer noch 1,68 Mill. bpd zu viel produziert. Allerdings gilt die Obergrenze erst ab dem laufenden Monat Januar. Im Dezember hat Opec-Schwergewicht Saudi-Arabien weniger gefördert, aber auch Nigeria aufgrund der bürgerkriegsähnlichen Lage in dem Land. Demgegenüber haben Irak und Iran ihre Förderung gesteigert.Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Berufung auf Vertreter der saudi-arabischen Ölgesellschaft Aramco, dass der Ölproduzent derzeit sämtliche Kunden auf Produktionseinschränkungen mit Wirkung ab Februar vorbereite. Zudem gab die Abu Dhabi National Oil Company bekannt, sie werde die vorgesehenen Wartungsarbeiten ihrer Ölfelder auf die Monate März und April legen. Auch dies sollte zur Begrenzung des Ölangebots beitragen.Unterdessen hat die saudische Aramco ihre Preise für Kunden in Asien und den Vereinigten Staaten angehoben. Allerdings hat Aramco den Preisabschlag für europäische Kunden erhöht.Die Rohstoffanalysten der US-Investmentbank Goldman Sachs zeigen sich indes skeptisch, was die Ölpreisentwicklung betrifft, auch wenn es zu den vereinbarten Förderkürzungen der Opec komme. Es gebe nur ein moderates Steigerungspotenzial für den Ölpreis, was die Analysten auf die erwarteten Reaktionen der Angebotsseite auf die jüngsten Preisanstiege zurückführen.Nach den jüngsten Zahlen der Energy Information Administration (EIA) der US-Regierung sind die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche überraschend stark um 7,1 Mill. Barrel gesunken. Gemäß der Konsensschätzung der Analysten war mit einem Rückgang um 2,2 Mill. Barrel gerechnet worden. Allerdings vergrößerten sich die US-Bestände an Raffinerieprodukten deutlich.Der Goldpreis ist am Donnerstag auf ein Vierwochenhoch geklettert. Er legte in der Spitze bis auf 1 183,65 Dollar je Feinunze zu, ein deutlicher Anstieg gegenüber Vortag um fast 2 %. Händler verwiesen zur Erläuterung auf die nachlassende Stärke des Greenback, was den Goldpreis stütze.