Ölpreis so hoch wie seit Juli 2015 nicht mehr
dm Frankfurt – An den Rohstoffmärkten haben sich zu Wochenbeginn die Bewegungen mit Ausnahme des Ölmarkts in engen Grenzen gehalten. Der für eine Koalitionsbildung schwierige Ausgang der Bundestagswahl in Deutschland und der enttäuschende Ausgang bei der Teilwahl im französischen Senat für Präsident Emmanuel Macron haben außer am Devisenmarkt, wo der Euro verlor, kaum Spuren hinterlassen.Der Goldpreis stieg im späten Handel nach neuerlichem Säbelrasseln aus Nordkorea in Richtung USA gegenüber dem Schlussstand von Freitag um rund 0,6 % auf 1 303,60 Dollar. Eine Feinunze Silber kostete 17,04 Dollar und damit 0,4 % mehr. Am Kupfermarkt setzte sich dagegen die Konsolidierung fort. Für eine Tonne des Industriemetalls mussten in London zuletzt 6 445 Dollar oder 0,5 % weniger bezahlt werden.Am Ölmarkt zogen die Notierungen spürbar an. Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent Crude kostete im späten europäischen Handel 57,93 Dollar und damit 2,8 % mehr als am Freitag. Auch für die führende US-Sorte WTI ging es nach oben: In New York kostete ein Barrel zuletzt 51,74 Dollar und damit ebenfalls 2,4 % mehr als zum Ende der Vorwoche. Am Markt wurde dies auf Aussagen des Ölkartells Opec und auf Russland zurückgeführt. Am Freitag hatte Opec-Generalsekretär Mohammad Barkindo erklärt, dass im vergangenen Monat das Ölkartell mehr als 100 % der vereinbarten Förderbegrenzungen umgesetzt habe. Zudem soll die Nachfrage aus Asien bis 2040 um 7,5 Mill. Barrel pro Tag anziehen, so Barkindo.Russland hatte zudem erklärt, bereit zu sein, eine Verlängerung der derzeit geltenden Produktionsbegrenzungen über März 2018 hinaus zu unterstützen. Janet Kong, beim Energiemulti BP verantwortlich für den Bereich Integrated Supply and Trading in der östlichen Hemisphäre, wurde von der Agentur Bloomberg zitiert, es brauche definitiv Förderbegrenzungen über März 2018 hinaus, um Angebot und Nachfrage im Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Mit einer Förderverlängerung könne ein Ölpreis von über 60 Dollar für die Sorte Brent möglich werden, so Kong. Es sei aber schwierig, sich darüber hinaus dauerhaft höhere Preise vorzustellen. Sie verwies auf die US-Schieferölproduzenten, die rasch die Produktion bei Preisen über 60 Dollar hochfahren würden und es so schwieriger machten, dass der Markt zu einem Gleichgewicht finde.