Opec-Disziplin macht Rohöl deutlich teurer

Palladium steigt um 51 Prozent

Opec-Disziplin macht Rohöl deutlich teurer

ku Frankfurt – Die Aktienmärkte haben im beendeten Börsenjahr 2019 glänzen können, Teile des Rohstoffmarktes konnten aber durchaus mithalten. Für Investoren war insbesondere die Entwicklung der Ölpreise erfreulich. So hat sich die wichtigste Nordseesorte Brent Crude seit Anfang des Jahres um 28 % verteuert. Die wichtigste US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kommt auf einen Anstieg von 37 %.Für den kräftigen Preisanstieg beim Öl sind mehrere Faktoren verantwortlich. An erster Stelle zu nennen ist die Preis- und Mengendisziplin des Opec-Kartells. So hat die um befreundete Länder wie Russland erweiterte “Opec plus” statt der vereinbarten Kürzungen um 1,2 Mill. Barrel pro Tag (bpd) die Produktion um 1,6 Mill. bpd gekürzt.Ein zweiter, den Ölpreis treibender Faktor waren die Wirtschaftssanktionen, die die USA gegen politisch unliebsame ölproduzierende Länder wie den Iran und Venezuela verhängt haben. Den Ölpreis zeitweilig nach oben getrieben haben zudem auch die geopolitische Spannungen in der Golfregion. So sah es zeitweise danach aus, als ob die Vereinigten Staaten den Iran militärisch angreifen würden. Zu den Spannungen hat auch der Jemen-Krieg beigetragen. So gelang es Mitte September den Huthi-Rebellen, mit Hilfe von Kampfdrohnen zwei zentrale Ölverarbeitungsanlagen in Saudi-Arabien schwer zu beschädigen. Das sorgte zumindest für kurze Zeit für den Ausfall von rund der Hälfte der saudi-arabischen Ölproduktion.Das Marktgeschehen bei Edel- und Industriemetallen ist 2019 divergent verlaufen. Gut entwickelt haben sich die meisten Edelmetalle, aber angesichts der weltweiten Konjunkturschwäche in der verarbeitenden Industrie galt das nur für wenige Industriemetalle, bei denen es Sonderentwicklungen gab.Gold hat sich seit Jahresanfang um 18 % verteuert. Das Metall hat zu seiner alten Rolle als sicherer Hafen in Krisenzeiten zurückgefunden. Das Jahr beendete der Goldpreis mit 1514 Dollar auf einem recht hohen Niveau, da zuletzt die geopolitischen Spannungen wieder zugenommen haben.Das stärker in der Industrie verwendete Silber litt unter der Konjunkturschwäche, hier lag der Preisanstieg gegenüber Jahresanfang nur bei 15 %. Platin, das als in Dieselmotor-Katalysatoren verwendetes Metall zuvor extrem unter dem Skandal zu leiden hatte, erholte sich immerhin um 20 %.Den Vogel schoss aber Palladium ab. Das vor allem in Katalysatoren für Benzinmotoren verwendete Metall hat sich gegenüber Anfang Januar um 51 % verteuert.Bei den klassischen Industriemetallen hat vor allem der Kupferpreis enttäuscht. Das als wichtiger Konjunkturindikator geltende Metall hat gegenüber dem Stand Ende 2018 nur um 4 % zugelegt. Die große Ausnahme unter den klassischen Industriemetallen war Nickel, das gegenüber dem Stand vom Jahresanfang um 33 % haussierte.