Rohstoffe

Opec-Einigung lässt Ölpreis einbrechen

Die Einigung der Ölminister der Opec plus, ab August die Produktionsmenge des Kartells um 400000 Barrel pro Tag (bpd) zu steigern, hat für heftige Reaktionen am Ölmarkt gesorgt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude brach um 5,9% auf...

Opec-Einigung lässt Ölpreis einbrechen

ku Frankfurt

Die Einigung der Ölminister der Opec plus, ab August die Produktionsmenge des Kartells um 400000 Barrel pro Tag (bpd) zu steigern, hat für heftige Reaktionen am Ölmarkt gesorgt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude brach um 5,9% auf 69,28 Dollar je Barrel ein. Kürzlich hatte der Ölpreis noch bei mehr als 75 Dollar gestanden. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich sogar um 6,6% auf 67,10 Dollar.

Die Entscheidung der Opec plus war für längere Zeit durch einen Streit zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten blockiert worden. Nun wurden die Differenzen überwunden. Als Reaktion auf die Pandemie hatte die Opec plus ihre Förderung zunächst um rekordhohe 10 Mill. bpd gekürzt, dann aber wieder langsam hochgefahren. Aktuell beträgt das Volumen der Kürzungen noch 5,8 Mill. bpd. Zwischen August und Dezember dieses Jahres soll nun die Förderung monatlich um 0,4 Mill. bpd bzw. insgesamt um 2 Mill. bpd angehoben werden. Dieser Plan war zunächst blockiert, weil die Vereinigten Arabischen Emirate für sich höhere Förderquoten verlangten.

Der jetzt erzielte Kompromiss sieht vor, dass es für einige Länder ab Mai 2022 höhere Förderquoten gibt, unter anderem für die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Russland, Kuwait und Irak. So können die Emirate ihre Produktion von derzeit geförderten 3,17 Mill. bpd auf 3,5 Mill. bpd anheben und Saudi-Arabien und Russland von jeweils 11 Mill. bpd auf 11,5 Mill. bpd.

Die Rohstoffanalysten der US-Investmentbank Goldman Sachs sehen als Ergebnis der Einigung allerdings ein moderates Aufwärtspotenzial des Ölpreises und erhöhten die Prognose, und zwar um 2 Dollar je Barrel auf dann 80 Dollar in diesem Sommer sowie um 5 Dollar auf dann 75 Dollar für das kommende Jahr. Allerdings gehen die Analysten davon aus, dass es in den nächsten Wochen zunächst eine erhöhte Volatilität des Ölpreises geben wird.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.