Rohstoffe

Opec plus widersetzt sich den Wünschen Bidens

Das Produzentenkartell Opec plus widersetzt sich den Wünschen der US-Regierung, die auf eine deutliche Anhebung der Ölförderung dringt.

Opec plus widersetzt sich den Wünschen Bidens

ku Frankfurt

Das Produzentenkartell Opec plus hat sich am Donnerstag der Aufforderung des amerikanischen Präsidenten Joe Biden widersetzt, die Ölförderung stärker anzuheben. Die Gruppierung unter Führung Russlands und Saudi-Arabiens entschied sich, wie bislang avisiert die Produktion um lediglich 400000 Barrel pro Tag (bpd) auszuweiten. Am Ölmarkt sorgte die Entscheidung für moderaten Auftrieb. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte um 0,9% auf 82,76 Dollar je Barrel zu. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 0,5% auf 81,30 Dollar.

Biden hatte die Opec plus anlässlich seiner Pressekonferenz auf der Konferenz COP26 in Glasgow dazu aufgefordert, den Ölhahn stärker aufzudrehen. In den USA ist die Ölförderung und ihre Erholung von den Folgen der Coronavirus-Pandemie hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was für hohe Energiepreise und in der Folge für eine steigende Inflation sorgt. Russland, aber auch die saudi-arabische Führung unter Kronprinz Mohammed bin-Salman sehen sich einer konfrontativen Politik der gegenwärtigen US-Administration gegenüber und verspüren daher wenig Veranlassung, sich den Wünschen Washingtons zu beugen. Das nächste Treffen der Ölminister findet in etwa einem Monat am 2. Dezember statt. Auch dort dürfte es nur eine moderate Anhebung der Produktion um 400000 bpd geben.

Allerdings lancierte die saudi-arabische Führung über ihren eigenen Nachrichtensender al-Arabiya TV einen Bericht, gemäß dem das Land erstmals seit dem Beginn der Pandemie in Kürze wieder eine Förderung von mehr als 10 Mill. bpd erreicht.

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