Outperformance für Geduldige

AGI: Ab drittem Jahr lohnen sich innovative Firmen

Outperformance für Geduldige

sts Frankfurt – Trotz teilweise hoher Bewertungen rät Allianz-Global-Investors(AGI)-Chefvolkswirt Stefan Hofrichter langfristig orientierten Anlegern derzeit dazu, in Technologieaktien investiert zu bleiben. “In der Gruppe der sogenannten FANG-Aktien sind einige Werte hochbepreist, einige nicht”, sagte Hofrichter während einer Veranstaltung seines Hauses mit dem Europäischen Verband für Bank- und Finanzgeschichte (EABH) zur Produktivitätsentwicklung am Montag in Frankfurt.Unter FANG werden die großen US-Technologie-Konzerne Facebook, Amazon, Netflix sowie Google mit ihrer Holding Alphabet verstanden. “Sektoren, welche die technologische Innovation vorantreiben, neigen ab dem dritten Jahr zur Outperformance”, sagte Hofrichter. AGI hat für die USA für 28 zunächst innovative Branchen von der Kommunikation im Jahr 1876 bis zu den FANG-Aktien (2014) die Entwicklung an der Börse berechnet. Während sie im ersten Jahr im Median den Anlegern Verluste brachten, warfen sie im dritten Jahr 5,3 % und im fünften Jahr 5,7 % ab. 20 Jahre nach der Innovation lag die jährliche Rendite in der Branche nur noch bei 2 %.Die Kurse der Titel haben teils stark angezogen, so dass Hofrichter die Werte “in der Gefahrenzone” im Hinblick auf die Bewertungen wähnt. Korrekturen auf Branchenebene erfolgten typischerweise fünf bis zehn Jahre nach der Innovation, wenn Bewertungen hoch lägen und sich bei Anlegern eine gewisse Euphorie breitmache.Das Aufkommen der Technologie-Unternehmen ging zuletzt allerdings nicht einher mit einer steigenden Produktivität. Im Gegenteil: Die seit den 1970er Jahren zu beobachtende Tendenz eines sich abschwächenden Produktivitätswachstums hat sich zuletzt fortgesetzt. Dies sei auch ein Grund für die “schleppende Erholung” nach der globalen Finanzkrise, sagte während der Veranstaltung OECD-Volkswirt Peter Gal. Das sinkende Produktivitätswachstum führte er unter anderem auf die steigende Produktivitätslücke zwischen sehr innovativen und sogenannten Zombie-Firmen zurück. Dieses Problem stelle sich insbesondere in Europam, so Gal.