Pandemien als Kaufgelegenheiten

J.P. Morgan: Indizes legen nach Höhepunkt der Aufmerksamkeit deutlich zu

Pandemien als Kaufgelegenheiten

Bloomberg New York – Globale Aktien könnten angesichts von Befürchtungen, dass sich das tödliche chinesische Coronavirus weiter ausbreitet, turbulente Zeiten erleben. Nach Ansicht der Strategen von J.P. Morgan stellt jedoch gerade dieser Umstand möglicherweise eine gute Kaufgelegenheit dar.Zwar könnte sich der Ausverkauf am Aktienmarkt so lange fortsetzen, bis sich die Infektionslage bessert, aber in der Vergangenheit führten solche schweren Ausbrüche lediglich zu einem Rückgang der Aktienkurse um durchschnittlich 4,7 %, so die Strategen. Sie halten an ihrer zuversichtlichen Haltung zu den globalen Aktien fest und verweisen auf die Entwicklung in der Vergangenheit: Je stärker die Aktien bei ähnlichen Befürchtungen eingebrochen sind, desto stärker erholten sie sich später. “Gesundheitsgefahren – ähnlich wie lokale Kriege und terroristische Ereignisse – waren historisch gesehen eher Kaufchancen als Gründe für anhaltende Verkäufe”, schrieben die J.-P.-Morgan-Strategen.Zum Wochenauftakt hatte die Volatilität zugenommen an den Märkten, und weltweit fielen die Aktien, nachdem die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus auf mindestens 80 angestiegen war und sich die Infektion unter anderem auf Frankreich und Kanada ausgebreitet hatte. Am Dienstag gaben die Aktienkurse in Asien zumeist weiter nach, während sie sich in Europa schon wieder stabilisierten.Besonders betroffen waren Bergbau- und Reiseaktien. Die Metallpreise sanken, und Chinas Entscheidung, den Verkauf von Pauschalreisen einzustellen, um den Ausbruch einzudämmen, belastete Reise- und Freizeitaktien.Die J.-P.-Morgan-Strategen haben die Reaktionen der Aktienmärkte auf vergangene Pandemien untersucht – einschließlich des Sars-Ausbruchs von 2003 und der Schweinegrippe von 2009. Sie stellen fest, dass diese Episoden nicht zu längeren Verkaufsperioden am Aktienmarkt führten und “innerhalb weniger Wochen” zu Kaufgelegenheiten wurden. Die Indizes stiegen in den drei Monaten nach dem Höhepunkt der weltweiten Aufmerksamkeit für die Gesundheitsgefahr durchschnittlich um 23 %.