Performance ist wichtigstes Argument für ETF-Investoren
xaw Frankfurt
Der Markt für Exchange Traded Funds (ETFs) boomt, in Europa beläuft sich das in diesen Vehikeln verwaltete Vermögen inzwischen auf über 1 Bill. Euro. Bei Investitionen in Indexfonds ist für europäische Anleger laut einer für den Assetmanager Van Eck erstellten Umfrage des Marktforschers Nielsen unter 500 Personen ab 20 Jahren vor allem ein Faktor entscheidend: Unter den deutschen Teilnehmern achten 39% vor allem auf die Performance, unter den Befragten aus Großbritannien und Italien sind es 33 bzw. 31%.
Während die Kostenstruktur in der Bundesrepublik bei 35% der Umfrageteilnehmer ausschlaggebend ist, spielt sie im Vereinigten Königreich und auf der Apennin-Halbinsel mit 12 bzw. 20% eine geringere Rolle. Tatsächlich sorgt der starke Wettbewerb zwischen ETF-Anbietern – neben Vertretern wie der DWS-Marke Xtrackers bauen auch zahlreiche US-Assetmanager ihre Präsenz in Europa aus – dafür, dass Produkte auf etablierte Indizes wie den MSCI World inzwischen extrem niedrige laufende Kosten von 10 oder 20 Basispunkten pro Jahr aufweisen.
In Deutschland bekleiden ETFs gemäß der Umfrage Rang 5 unter den beliebtesten Anlageformen. Bei den männlichen Teilnehmern liegen sie indes vor dem Sparbuch und Termineinlagen auf dem dritten Platz, auf den ersten beiden Rängen stehen Aktien und Aktienfonds.
Frauen sind laut Van Eck am ETF-Markt unterrepräsentiert – demnach nutzen in Deutschland nur 19% der Anlegerinnen die Vehikel. Sie betrachteten die Indexfonds als Mittel zur Altersvorsorge, während die männlichen Befragten ETFs vor allem zum Vermögensaufbau nutzten. Allerdings besteht bezüglich der Passivprodukte noch hoher Informationsbedarf: So wissen 55% der deutschen Teilnehmer wenig oder gar nichts über die Vehikel.
Allerdings bestehe großes Interesse, bei deutschen Anlegern sei dieses stark auf geografisch fokussierte ETFs mit den Schwerpunkten Welt, Europa und Schwellenländer gerichtet. Italiener präferierten dagegen Sektor-ETFs zu Themen wie der Immobilienwirtschaft oder Healthcare, während Briten häufiger zu auf Dividendentitel oder High-Yield-Anlagen ausgerichteten ETFs griffen.
Indes nannten deutsche Investoren Nachhaltigkeit und Schwellenländer bei der Frage nach den interessantesten Themen für künftige Anlagen mit je 10% am häufigsten, dahinter folgte Technologie mit 9%.