Preis für Erdgas legt kräftig zu
ku Frankfurt
Der Ausfall eines wichtigen Werkes zur Herstellung von LNG-Flüssiggas in den USA hat den Preis für Erdgas am europäischen Spotmarkt in die Höhe getrieben. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF kletterte die Notierung um 7,7% auf 82,75 Euro je Megawattstunde. In der Spitze hatte der Anstieg sogar 15% betragen. In den USA hat es bei Freeport LNG eine Explosion gegeben, die das Werk für mindestens drei Wochen stilllegt. Dadurch werden dem Markt nach Einschätzung von Analysten rund 1 Mill. Tonnen LNG entzogen. Der starke Preisanstieg zeigt, wie prekär die Versorgung Europas mit Erdgas nach wie vor ist, nachdem Russland einigen EU-Ländern den Gashahn zugedreht hat, die sich geweigert hatten, künftig in Rubel für den Energieträger zu bezahlen.
Der Brent-Ölpreis war mit 123,67 Dollar je Barrel im Wesentlichen unverändert. Zum einen sind Chinas Exporte im Mai überraschend stark gestiegen, zum anderen drohen in Schanghai neue Lockdown-Maßnahmen wegen der Corona-Pandemie.