Private Alternatives haben erhebliches Potenzial
Private Alternatives haben erhebliches Potenzial
PGIM: Private Markets bieten attraktive Renditen und Diversifikationsmöglichkeiten – Geringere Volatilität – Geopolitische Risiken gelten als Treiber
Jenseits der öffentlichen Märkte bieten Private Alternatives den Investoren ein attraktives Investmentspektrum. Das zeigt eine Studie von PGIM. Es bieten sich Diversifikationsmöglichkeiten. Geopolitische Risiken sind für viele Anleger ein wichtiger Grund, sich in diesen Märkten zu positionieren.
kjo Frankfurt
Private alternative Anlagen spielen in institutionellen Portfolios eine immer größere Rolle, was auf das Streben der Anleger nach höheren Renditen, Diversifikation und die zunehmenden Anlagemöglichkeiten in dem Bereich der Private Markets zurückzuführen ist. So schätzt die Unternehmensberatung McKinsey, dass sich das verwaltete Vermögen an den globalen Privatmärkten per Mitte 2023 auf 13,1 Bill. Dollar belief und seit 2018 um fast 20% pro Jahr gewachsen ist, hält der Assetmanager PGIM in einer Studie fest, die der Börsen-Zeitung vorab vorliegt. Die Niedrigzinsphase nach der Finanzkrise ist laut PGIM ein wichtiger Nachfragefaktor für private alternative Anlagen gewesen. Aber selbst im aktuellen Umfeld höherer Zinsen biete die gedämpfte Volatilität privater alternativer Anlagen institutionellen Anlegern ein überzeugendes Angebot, das überdurchschnittliche risikobereinigte Renditen liefert. Studien zufolge übertrafen die annualisierten Renditen von Private-Equity-Anlagen staatlicher US-Pensionsfonds die Renditen öffentlicher Aktien über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg.
Um die institutionelle Nutzung von Private Markets Investments zu evaluieren, befragte PGIM gemeinsam mit dem Custom Research Lab von Institutional Investor mehr als 250 Anlageentscheider bei Institutionen in Europa und im Nahen Osten, die ein verwaltetes Vermögen von rund 10 Bill. Dollar repräsentieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anleger entschlossen sind, ihre Allokationen in den kommenden Jahren in diesem Bereich zu erhöhen.
Die Befragten nennen dabei zunehmende geopolitische Risiken und abnehmende Korrelationen zwischen öffentlichen und privaten Märkten als Hauptfaktoren für die Erhöhung ihrer angestrebten Allokation in diesen Anlagekategorien. Durch die Integration privater alternativer Anlagen in ihren Portfolios versuchen die Anleger, ein besseres Risiko-Rendite-Profil zu erzielen und die Auswirkungen der Marktvolatilität abzumildern, heißt es bei PGIM.
Bei den aktuellen Allokationen wird Folgendes festgehalten: Private Alternatives machen in etwa 25% der Portfolios bei den Befragten aus. Innerhalb dieser Allokation sind Immobilieninvestments (18%), Private Debt (11%), und auch Private Equity (10%) die am stärksten gehaltenen Anlageklassen.
Asien-Pazifik im Blick
Die künftigen Allokationen wollen die Anleger wie folgt vornehmen: Zuwenden wollen sich die meisten Investoren in den nächsten zwei Jahren den privaten Krediten (44%), es folgen private Immobilienkredite (42%) und nachhaltige Aktien (40%). Als Hauptrisikobereiche sehen die Befragten steigende geopolitische Risiken (58%) und eine erhöhte Volatilität an den öffentlichen Märkten (36%), die die Nachfrage nach aktiven Strategien und privaten Alternativen anheizen würden. Nach geografischen Schwerpunkten gegliedert wollen Investoren im Asien-Pazifik-Raum (64%) anlegen und in aufstrebenden Märkten in Europa (59%). Dort, so die Experten der Studie, wird es in den nächsten zwei Jahren mehr Investitionen geben. In Lateinamerika (8%) und China (26%) werde das Interesse der Anleger im gleichen Zeitraum eher abnehmen. Die meisten Befragten (52%) geben an, dass ihre derzeitigen Vermögensverwalter bei der Bereitstellung von Zugang zu Liquidität über Sekundärmärkte eher underperformt haben. Fast ein Drittel der Befragten (32%) sagt, dass ihre derzeitigen Manager die Erwartungen an die Geschwindigkeit und das Timing von Ausstiegstransaktionen nicht erfüllt haben.
62% der Befragten bevorzugen große, branchenübergreifende Vermögensverwalter mit einem breiten Angebot und lokaler Präsenz in mehreren Märkten. Nur 22% bevorzugen kleinere Asset-Boutiquen, die sich auf eine oder mehrere private alternative Anlagen spezialisieren. Eine überwältigende Mehrheit der Umfrageteilnehmer (88%) schätzt auch die einkommensgenerierenden Eigenschaften, die private alternative Anlagen bieten. So können beispielsweise Immobilien- und Infrastrukturinvestitionen stetige Einkommensströme durch Mieten oder Nutzungsgebühren liefern. Diese Anlagen florierten in der jüngsten Niedrigzinsphase, als traditionelle Anlagen in festverzinslichen Vermögenswerten die Ertragsanforderungen der Anleger nicht erfüllen konnten.
Frühzeitiges Engagement
Etwa vier von fünf Befragten (82 %) schätzen auch die Anlagerenditen, die private Investments im Vergleich zu öffentlichen Märkten bieten. Private-Equity-, Immobilien- und Infrastrukturinvestitionen würden ein frühzeitiges Engagement in wachstumsstarke Unternehmen und innovative Technologien ermöglichen, die auf den öffentlichen Märkten noch nicht verfügbar sind, und böten ein erhebliches Aufwärtspotenzial.
Mittlerweile würden einstige Nischenstrategien wie die Landwirtschaft immer mehr zum Mainstream werden, da Investoren versuchen würden, das Billionen-Dollar-Rätsel der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung mit einer aufgrund des Klimawandels schwindenden Menge an Ackerland zu lösen. Die Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion biete daher eine Reihe von Anlagemöglichkeiten, heißt es in der Studie. Von den verschiedenen Kategorien privater alternativer Anlagen seien private Immobilienaktien, privates Beteiligungskapital (Private Equity) und private Kredite die am häufigsten gehaltenen Anlagen in den Portfolios der Befragten. Mit einer durchschnittlichen Gewichtung von 18% in der Gesamtallokation der privaten alternativen Anlagen stehen private Immobilienaktien bei den Befragten an erster Stelle. Sachwerte wie Infrastruktur und Immobilien haben den Experten zufolge das Potenzial, über verschiedene Marktzyklen hinweg langfristig stabile Renditen zu liefern.