Qualitätsaktien legenweiterhin zu
wrü Frankfurt
In der monatlichen Einschätzung zu Aktien-Stilfaktoren, die der Börsen-Zeitung exklusiv vorliegt, stellt BlackRock für Dezember eine weiterhin positive Entwicklung von Qualitätstiteln fest. „Quality-Aktien, sprich Papiere qualitativ hochwertiger Unternehmen mit besonders gesunden Bilanzen, liefen in der Mitte des Konjunkturzyklus gut“, erklärt Hamed Mustafa, Leiter Institutional Sales Deutschland im Bereich ETF und Index Investing bei BlackRock. „Die Bewertung hat zuletzt etwas angezogen, dennoch ist die relative Stärke stabil.“
Aktien-Stilfaktoren sind langfristig wertschaffend. Anleger können auch über Exchange-Traded Funds (ETFs) in Faktorstrategien investieren. Doch unterliegen diese auf kürzere Sicht jeweils durchaus stärkeren Schwankungen. Daher hat BlackRock ein Faktormodell entwickelt, das monatlich die jeweils aussichtsreichsten Faktoren ermittelt. Dabei werden vor allem drei Signale betrachtet: Konjunkturumfeld, Bewertung und relative Stärke.
Während Quality gute Ergebnisse geliefert hat, sind Momentum-Papiere zurückgefallen „Momentum-Aktien, also Werte im Aufwärtstrend, haben aufgrund ihres zyklischen Charakters einen Dämpfer erhalten“, erläutert Mustafa. „Die Bewertung für diesen Stilfaktor ist weiterhin attraktiv. Und die relative Stärke hat sich noch einmal verbessert.“
Auch Value hat zuletzt wieder an Boden verloren. „Value-Aktien, das heißt zum Beispiel Titel mit niedrigen Kurs-Gewinn- oder Kurs-Buchwert-Verhältnissen, hatten es im November wegen aktienspezifischer Entwicklungen im IT-Sektor schwer“, analysiert Mustafa. „Dadurch wurde die Bewertung attraktiver. Das hat sich wiederum negativ auf die relative Stärke dieses Stilfaktors ausgewirkt.“
Wer in den vergangenen Monaten und Jahren auf Quality statt auf Value gesetzt hat, konnte damit jedenfalls eine deutlich höhere Performance an den Weltaktienmärkten gemessen am MSCI World erzielen.
Size unter Druck
Auch Mid und Small Caps haben im November nicht überzeugt. „Size-Aktien, also Werte kleinerer Unternehmen, blieben aufgrund ihres strukturellen Untergewichts von Mega-Caps und Technologietiteln weiter unter Druck“, erklärt Mustafa. „Minimum-Volatility-Aktien, also Werten mit relativ geringen Schwankungsbreiten, wirkten in dieser Risk off-Marktphase als Puffer. Die relative Stärke dieses Stilfaktors bleibt schwach, während die Bewertung vergleichsweise attraktiv erscheint.“