Bondmarkt

Renditen der Bundesanleihenfallen immer weiter zurück

Die Bundrenditen sind im Rückwärtsgang. Denn die Anleger befürchten eine Wachstumsabschwächung. Dann kommt es nicht zum restriktiveren Kurs der Notenbanken.

Renditen der Bundesanleihenfallen immer weiter zurück

kjo Frankfurt

Die Renditen der Bundesanleihen sind in dieser Woche im Rückwärtsgang. Auch am Donnerstag gingen die Sätze der Benchmarkpapiere der Eurozone zurück, nachdem die Bank of England (BoE) ihre Leitzinsen unverändert ließ. Weite Anlegerkreise hatten in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder damit gerechnet, dass es aufgrund der Inflationsentwicklung auf kurze Sicht zu Leitzinsanhebungen der internationalen Notenbanken kommen wird. Nun enttäuschte in dieser Hinsicht die BoE. Mehr und mehr Investoren stellen sich darauf ein, dass es durch die Covid-19-Krise zu einer erheblichen Wachstumsabschwächung kommen wird und dass der Teuerungsdruck in vielen Ländern nachlassen wird. Dann müssen die Zentralbanken auch nicht in Richtung eines restriktiveren geldpolitischen Kurses schwenken. Die Bondmärkte nehmen das mit sinkenden Renditen vorweg. Die zehnjährige Bundrendite fiel bis auf das Tagestief von –0,23% und war im späten europäischen Handel bei –0,22% nach einem Wert von –0,17% am Vortag. Bei den Langläufern, d. h. den 30-jährigen Bundesanleihen, blieben die Renditen weitgehend stabil auf den zuletzt erreichten niedrigen Niveaus. Nach 0,15% am Vortag war hier gestern auch das Tagestief. Im späten Handel lag der Satz dann bei ebenfalls 0,16%.