Anleiheprimärmarkt

Renditen der europäischen Staatsanleihen steigen

Am Sekundärmarkt der europäischen Staatsanleihen ist es zum Wochenauftakt zu Renditesteigerungen gekommen. Die zehnjährige Bundrendite, die am Freitag mit –0,12% geschlossen hatte, kletterte bis auf –0,1% und war im späten europäischen Handel bei...

Renditen der europäischen Staatsanleihen steigen

kjo Frankfurt

Am Sekundärmarkt der europäischen Staatsanleihen ist es zum Wochenauftakt zu Renditesteigerungen gekommen. Die zehnjährige Bundrendite, die am Freitag mit –0,12% geschlossen hatte, kletterte bis auf –0,1% und war im späten europäischen Handel bei –0,11%. Auch andere Länder der Eurozone wurden von diesem Renditeanstieg erfasst. Dazu gehörten etwa die Staatspapiere aus Italien, Spanien oder Frankreich.

Marktteilnehmer sorgten sich darüber, dass mit einer zunehmenden Durchimpfung der Bevölkerung und damit auch einer Rückkehr der wirtschaftlichen Normalität in vielen Bereichen die Notwendigkeit für Anleihekäufe seitens der Europäischen Zentralbank immer mehr abnehmen würde. Die damit geringeren Anleihekäufe würden dem Markt somit nicht die bisher gesehene Unterstützung liefern. Das würde im Umkehrschluss zu steigenden Renditen führen. Händler gehen davon aus, dass es in erster Linie Staatsanleihen aus der Eurozonenperipherie treffen würde. Darüber könnte es dann auch in anderen Segmenten zu Renditeanstiegen kommen, so etwa bei den französischen Pendants. Viele Marktteilnehmer machen aber auch darauf aufmerksam, dass die Inflationsentwicklung – befürchtet wird vielerorten ein deutlicher Anstieg der Teuerung – nicht so heftig ausfallen könnte wie gedacht. Es könnte sich vielmehr um Einmaleffekte handeln. Zudem wird immer auch darauf hingewiesen, dass die Wirtschaftsaktivität sich womöglich nicht so stark erholen wird, wie mancher Analyst dies prognostiziert. Denn Verbraucher könnten sich infolge der Krise mit größeren Anschaffungen zurückhalten.

Am Primärmarkt wird in Kürze die EU mit zwei neuen EU-Sure-Bonds bei den Anlegern vorstellig werden. Es ist der siebte Auftritt, den die EU mit diesen Anleihen, die der Finanzierung der Kurzarbeiterprogramme dienen, nun vornimmt. Es gibt eine achtjährige Anleihe und einen 25-jährigen­ Titel, die vermutlich heute kommen.