Rezessionsängste verschärfen sich - Dax fällt auf Zweijahrestief

Investoren fürchten Folgen der Fed-Zinserhöhungen - Bundrendite auf Siebenmonatstief

Rezessionsängste verschärfen sich - Dax fällt auf Zweijahrestief

ck Frankfurt – Am Tag nach der erneuten Leitzinsanhebung der US-Notenbank Fed haben sich verschärfende Rezessionsängste die Aktienmärkte unter Druck gesetzt und eine Flucht in sichere Anlagen ausgelöst. Der Dax sank bis auf ein Zweijahrestief von 10 563 Punkten und schloss mit einem Verlust von 1,4 % bei 10 611 Zählern. Bundesanleihen wurden von der Verunsicherung der Marktteilnehmer gestützt. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe sank bis auf ein Siebenmonatstief von 0,203 % und lag zuletzt eine Stelle niedriger als am Vortag bei 0,23 %.Die Fed hatte ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,25 % bis 2,5 % erhöht und erklärt, im kommenden Jahr nur noch zwei statt drei Anhebungen zu erwarten. Zudem hatte sie ihre Prognose für das US-Wachstum im nächsten Jahr von 2,5 % auf 2,3 % reduziert. Die Verlautbarungen der Fed befeuerten die an den Finanzmärkten bereits bestehenden Sorgen, dass es schon recht bald zu einer Rezession kommen könnte. Teile des Marktes befürchten, dass die Fed, die nach ihrer Tagung die derzeit noch robuste Verfassung der US-Wirtschaft betonte, auch mit nur zwei Leitzinserhöhungen zu viel des Guten tun und die Konjunktur scharf abbremsen könnte.Am Nachmittag drückten Wirtschaftsdaten zusätzlich auf die Stimmung. Der Konjunkturindex der Philadelphia Fed ist im Dezember von 12,9 auf 9,4 Punkte gefallen. Laut Bloomberg hatten Volkswirte den Index im Durchschnitt bei 15 Zählern erwartet. Zudem verstimmten enttäuschende Quartalsberichte, darunter des Nahrungsmittelkonzerns Conagra, dessen Aktie um 13,8 % absackte. Der Dow sank erstmals seit dem Oktober 2017 unter die Marke von 23 000 und lag am Abend miteinem Minus von 2,4 % bei 22 766 Punkten. Der Nasdaq Composite sank auf ein 15-Monats-Tief von 6 474 Punkten. Damit hatte er seit dem 29. August mehr als 20 % eingebüßt und die Definition eines Bärenmarktes erfüllt.Während die Bank of Japan ihren geldpolitischen Kurs beibehielt und die Bank of England ihren Leitzins unverändert ließ, hob die schwedische Riksbank ihren Leitsatz um 25 Basispunkte auf -0,25 % an. Die Währung des Landes stieg um 0,8 % auf 10,267 skr pro Euro. Die Gemeinschaftswährung kletterte bis auf 1,1485, der höchste Stand seit dem 7. November, und wurde am Abend mit einem Plus von 0,7 % bei 1,1455 Dollar gehandelt. Die Dollar-Schwäche sowie die Verunsicherung der Marktakteure trieben die Feinunze Gold bis auf 1 262 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit dem 9. Juli. Zuletzt lag sie mit einem Gewinn von 1,5 % bei 1 261 Dollar.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seiten 7, 17 und 18