Risiko Präsidentschaftswahlen

Mexikanischer Peso und brasilianischer Real stehen 2018 im Bann der inländischen Politik

Risiko Präsidentschaftswahlen

In Mexiko und Brasilien stehen in diesem Jahr Präsidentschaftswahlen an. Warum diese ein Risiko für die Landeswährungen Peso und Real sind, erläutert die DZ Bank in zwei Kurzstudien.sts Frankfurt – Nachdem die Wahl von US-Präsident Donald Trump bei vielen lateinamerikanischen Währungen Ende 2016 Schwächeanfälle ausgelöst hatte, erholten sie sich im zurückliegenden Jahr 2017 wieder etwas. Im vergangenen Jahr wertete der mexikanische Peso 1,2 % zum Dollar auf. Der brasilianische Real legte 2 % zu.Zwei der Währungen droht nun allerdings erneut Gegenwind, diesmal allerdings von Wahlen im eigenen Land. Sowohl in Mexiko als auch in Brasilien wird in diesem Jahr das Staatsoberhaupt gewählt – und in beiden Ländern könnte Kurzstudien der DZ Bank zufolge die Präsidentschaftswahl eine Belastung für die Landeswährungen Peso und Real werden. Bei Mexiko komme noch die Unsicherheit über die Zukunft der nordamerikanischen Freihandelszone zusammen mit Kanada und den Vereinigten Staaten hinzu, da Trump einen protektionistischen Kurs der USA ankündige. Nafta verunsichert”Die Politik ist derzeit ein entscheidender Faktor für die Entwicklung des Peso”, schreibt die DZ Bank. “Die Verhandlungen über eine Nafta-Neufassung brachten noch keinen Durchbruch. Von US-Seite wurde erneut der Unwille der mexikanischen und kanadischen Seite beklagt, auf die US-Positionen einzugehen.” Allerdings sind Mexiko und Kanada, anders als Trump, mit der derzeitigen Regelung weitgehend zufrieden. “Kommentare über das weitere Schicksal der Nafta haben immer wieder das Potenzial, den Peso zu bewegen. Zuletzt habe auch die US-Steuerreform die Währung belastet, da diese die relative Attraktivität von US-Investitionen in Mexiko verringere.Der in den Umfragen führende Präsidentschaftskandidat Lopez Obrador von der linken Partei Morena habe bei der Vorstellung seiner Wahlplattform gemäßigtere Worte gewählt und wolle die Reformmaßnahmen der letzten Zeit nicht mehr sofort zurückdrehen. “Gleichwohl dürfte er für die Finanzmärkte ein Belastungsfaktor bleiben”, heißt es. Real büßt an Attraktivität einDer Real tendierte bereits Anfang Dezember etwas schwächer. Zum einen dürfte die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA belastet haben, zum anderen habe Brasilien nach den scharfen Zinssenkungen gegenüber anderen Schwellenländer-Währungen an Attraktivität eingebüßt. “Beide Faktoren bleiben zwar grundsätzlich bestehen, die US-Zinspolitik sollte den Real jedoch nicht dauerhaft belasten, solange die Zinsschritte in den USA moderat bleiben”, betont die DZ Bank. Gegenüber dem Euro habe die Stärke der Gemeinschaftswährung für die niedrigste Bewertung seit Sommer 2016 gesorgt. “Die Wahlen im Oktober 2018 dürften bereits jetzt für eine gewisse Unsicherheit am brasilianischen Finanzmarkt sorgen und damit den Real belasten, zumal in den Umfragen Ex-Präsident Lula von der linken PT vorne liegt”, heißt es weiter. “Dieser Faktor sollte in den kommenden Monaten an Gewicht gewinnen.” Noch habe sich die Regierungskoalition nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten geeinigt.In Reaktion auf den schwächeren Real waren die Renditen brasilianischer Staatsanleihen mittlerer und längerer Laufzeit angestiegen. Die Renditen im kürzeren Laufzeitenbereich profitierten dagegen von der letzten Zinssenkung bzw. der Aussicht auf noch etwas mehr geldpolitische Unterstützung. “Die Sorgen vor einem Rückfall in Hochinflationsphasen verhindern einen Renditerutsch im langen Laufzeitenbereich. Entsprechend dürfte hier aber auch nach Abschluss der Zinssenkungen noch Abwärtspotenzial bei den Renditen erhalten bleiben”, so die Bank. “Allerdings sind die Präsidentschaftswahlen ein weiterer Faktor, der einen Renditerückgang zunächst bremsen dürfte.”