Rückgang des Dax erwartet

Analysten laut IW Financial Expert Survey pessimistisch - Renditen sollen leicht steigen

Rückgang des Dax erwartet

Die Analysten deutscher Banken gehen laut dem IW Financial Expert Survey im Durchschnitt der Prognosen nicht von einem deutlichen weiteren Anstieg des Dax aus. Auf der Zinsseite rechnen sie mit einem leichten Anstieg der Renditen am langen Ende der Zinskurve, während der Euro minimal nachgeben soll. ku Frankfurt – Die Analysten deutscher Banken sind für die weitere Entwicklung des Aktienmarktes eher pessimistisch gestimmt – trotz der weitergehenden massiven Stimulierung der Märkte durch Notenbanken und die Konjunkturprogramme der Regierungen. Wie dem jüngsten IW Financial Expert Survey zu entnehmen ist, den das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) exklusiv für die Börsen-Zeitung erstellt, rechnen die Experten nicht mehr mit nennenswerten Anstiegen. Für den Dax gehen sie im Durchschnitt der einzelnen Prognosen per Jahresende von einem Niveau von 12 831 Zählern aus. Der Stoxx Europe 50 als europäischer Blue-Chip-Index soll bei einem aktuellen Niveau von 2 979 Punkten bis zum Jahresende auf 2 904 Zähler zurückgehen. Weberbank optimistischDabei gehen allerdings die Erwartungen der einzelnen Banken deutlich auseinander. Beim Dax rechnet beispielsweise die Weberbank mit einem kräftigen Anstieg bis auf 13 900 Punkte, während die Commerzbank einen deutlichen Verlust bis auf 10 500 Punkte für wahrscheinlich hält. Für den Stoxx Europe 50 geht die Nord/LB per Ultimo 2020 nur von 2 675 Punkten aus, die Weberbank aber von 3 200 Zählern. Commerzbank skeptischWenn die Anlageexperten der Banken recht behalten, dürfte sich die Lage auch auf Sicht von sechs Monaten nicht wesentlich verändern. Der Durchschnitt der Schätzungen per Ende März 2021 steht für den Dax bei 13 192 Punkten, für den Stoxx Europe 50 bei 3 051 Zählern. Auch hier gehen die Erwartungen weit auseinander. DekaBank, National-Bank und Weberbank sagen einen deutlichen Anstieg auf 14 000 Zähler voraus, während die diesmal besonders pessimistische Commerzbank nur von 11 500 Punkten ausgeht.Auch für den amerikanischen Aktienmarkt sind die Erwartungen nicht viel anders. Den US-Leitindex S&P 500 sehen die Analysten im Schnitt ihrer Prognosen in drei Monaten bei 3 326 Punkten, damit leicht unter dem aktuellen Niveau. Bis März soll der Index dann nur noch moderat bis auf im Schnitt der Prognosen 3 403 Punkte klettern.Auf der Zinsseite wird nur wenig Veränderung erwartet. Der Drei-Monats-Euribor soll auf Sicht von drei und sechs Monaten in etwa bei – 0,5 % verharren. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die derzeit bei – 0,54 % steht, soll allerdings leicht steigen. Der Mittelwert der Prognosen per Jahresende liegt bei – 0,45 % und per Ende März bei – 0,38 %. Für die Rendite zehnjähriger US-Treasuries von aktuell 0,78 % wird im Durchschnitt der Prognosen für das Jahresende ein Niveau von 0,73 % erwartet und im Frühjahr nächsten Jahres ein Stand von 0,84 %.Der Euro soll ausgehend vom gegenwärtigen Niveau von 1,18 Dollar bis Jahresende im Durchschnitt der Prognosen bis auf 1,172 Dollar nachgeben. Für die ersten drei Monate wird eine Seitwärtsbewegung erwartet. Der Brent-Ölpreis, der aktuell bei 42 Dollar je Barrel liegt, soll bis Jahresende in etwa auf diesem Niveau verharren und dann bis Ende März auf 44,30 Dollar steigen. Hamburger Sparkasse vornIm Rahmen des IW Financial Expert Survey wird auch die Genauigkeit der bisher abgegebenen Prognosen der beteiligten Banken gemessen. Im kurzfristigen Ranking haben bei den Richtungsprognosen Deutsche Bank, Hamburger Sparkasse und Helaba am besten abgeschnitten und in den Punktprognosen Unicredit, Santander Bank und Helaba. Langfristig in der Messung seit Ende 2015 hat sich bei den Richtungsprognosen die Hamburger Sparkasse vor der DZ Bank und der Helaba als am treffsichersten erwiesen und bei den Punktprognosen die Commerzbank vor der National-Bank und Unicredit.