Russische Zentralbank lockert Leerverkaufsverbot
ck Frankfurt
An der Börse Moskau sind weitere Beschränkungen des Aktienhandels rückgängig gemacht worden. Die russische Zentralbank hat das Leerverkaufsverbot gelockert. Seit Donnerstag dürfen in 83 Aktien wieder Leerverkäufe getätigt werden. Allerdings gilt dies nur für Banken und Broker. Anderen Marktteilnehmern sind Leerverkäufe weiterhin untersagt. Zudem kehrte die Moscow Exchange zu ihrer normalen Handelszeit von 9:50 bis 18:50 Uhr Ortszeit zurück, nachdem in den ersten Tagen seit der Wiederaufnahme eine verkürzte vierstündige Handelszeit gegolten hatte.
Der Kurseinbruch nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine – am 24. Februar sackte der Index Moex um 33% ab – und die massiven Wirtschaftssanktionen gegen das Land veranlassten die Zentralbank, den Moskauer Aktienhandel ab dem 28. Februar auszusetzen. Nach einer fast einmonatigen Pause wurde er dann schrittweise wieder gestartet, zum Beginn mit 33 Aktien. Anschließen wurde der Handel in weiteren Aktien sowie in Eurobonds und Unternehmensanleihen wieder aufgenommen. Weiterhin gilt eine vor der Aussetzung beschlossene Einschränkung, nach der es Brokern und Banken untersagt ist, von ausländischen Marktteilnehmern gehaltene Aktien an der Moscow Exchange zu verkaufen.
Am Donnerstag stieg der Index Moex um 7,4% auf 2700 Zähler und schloss damit knapp unterhalb seines Tageshochs. Damit hat der Index seit der Wiederaufnahme des Aktienhandels um 9,3% zugelegt. Im Vergleich zum Jahresende 2021 hat er wiederum 28,7% eingebüßt. Damit hat der russische Aktienmarkt seinen höchsten Quartalsverlust seit ungefähr 13 Jahren erlitten. Er ist auch der weltweit schwächste Aktienmarkt des ersten Quartals.