Schwacher US-Arbeitsmarkt drückt Bundrendite

Neuer Tiefststand - Dollar unter Druck

Schwacher US-Arbeitsmarkt drückt Bundrendite

ku Frankfurt – Ein deutlich hinter den Erwartungen zurückgebliebener Monatsbericht vom amerikanischen Arbeitsmarkt hat für deutliche Reaktionen an den Kapitalmärkten gesorgt. Der Dollar fiel auf den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Monaten, die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erreichte ein Rekordtief von 0,262 %. Die Rendite von zehnjährigen US-Treasuries sank um 5 Basispunkte auf 2,076 %. Die Erwartung, dass nun mit weiteren Zinssenkungen durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zu rechnen ist, hat für Gewinne an den Aktienmärkten gesorgt. So verzeichnete der Dax einen Anstieg von 0,8 % auf 12 045 Punkte. Der Euro Stoxx 50 kletterte um 1,2 % auf 3 378 Zähler.Laut den Daten der US-Regierung sind im Mai außerhalb der Landwirtschaft netto lediglich 75 000 Arbeitsplätze geschaffen worden. Gemäß der Konsensschätzung hatten Ökonomen mit einem Stellenzuwachs um 100 000 Jobs gerechnet. Zudem wurden auch die Arbeitsmarktdaten für die Monate März und April nach unten korrigiert. Nach den neuen Angaben wurden in den zwei Monaten 75 000 Stellen weniger geschaffen als bislang gedacht.Gestützt auf die Fed Funds Futures wird nun damit gerechnet, dass es bereits im Juli zu einer ersten Zinssenkung durch die Fed um 25 Basispunkte kommen könnte. Gemäß der der Positionierung der Marktteilnehmer werden zwei weitere Zinsschritte bis Jahresende erwartet. Außerdem könnte es sich erweisen, dass sich Präsident Donald Trump für den Wirtschaftskrieg gegen Länder wie China und Mexiko den falschen Zeitpunkt ausgesucht hat, weil die US-Konjunktur möglicherweise schwächer ist als gedacht. Allerdings sahen andere Indikatoren wie die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sowie die Einkaufsmanagerindizes für die USA noch spürbar besser aus, so dass derzeit nicht klar ist, wie schwierig die konjunkturelle Lage in den USA wirklich ist. Nach Bekanntgabe der Daten gab der Dollar-Index, der die Stärke der US-Devise gegenüber den Währungen der wichtigsten sechs Handelspartner misst, auf ein Zweieinhalbmonatstief von 96,456 Punkten nach. Der Euro befestigte sich um 0,6 % auf 1,1339 Dollar.Die Dollarschwäche sowie die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten sorgten für einen deutlichen Anstieg des Goldpreises. Das Edelmetall wurde in der Spitze mit 1 348,08 Dollar je Feinunze gehandelt. Dies ist der höchste Stand seit 14 Monaten. Am Abend kostete die Feinunze dann 1 342,07 Dollar, ein Anstieg gegenüber Vortag von 0,5 %.Der Brent-Ölpreis erholte sich kräftig um 2,3 % auf 63,06 Dollar je Barrel. Er profitierte davon, dass der saudi-arabische Ölminister Khalid al-Falih auf dem St. Petersburg Economic Forum signalisierte, die Mitglieder der Opec seien bereit, die Förderkürzungen über Ende Juni hinaus zu verlängern.