Devisenmarkt

Schweizer Franken legt nach Signalen der SNB zu

Der Franken hat erneut zugelegt und nähert sich damit weiter der Parität zum Euro. Die SNB betont nun auch Preisstabilität und warnt vor Zweitrundeneffekten.

Schweizer Franken legt nach Signalen der SNB zu

wbr Frankfurt

Der Schweizer Franken hat gegenüber dem Euro zugelegt und nähert sich der Parität. Der Franken legte um 0,4% zu, und der Kurs lag am Abend bei 1,0298 sfr pro Euro. Insgesamt konnte der Franken in den vergangenen sechs Monaten um 1,7% gewinnen.

Hintergrund der Entwicklung waren Signale der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Richtung Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik. Notenbankchef Thomas Jordan sagte, dass die SNB darauf achten werde, die Preisstabilität zu erhalten. Die SNB sehe das Risiko von Zweitrundeneffekten. „Man höre und staune. Nachdem die EZB signalisiert, dass doch schon im Juli ein Zinsschritt erfolgen könnte, scheint die SNB offensichtlich auch allmählich geneigt, diesen Weg zu gehen“, kommentiert die Commerzbank und verweist darauf, dass die Inflation in der Schweiz im April mit 2,5% das Inflationsziel von 0 bis 2% deutlich überschritten habe. Nun wird spekuliert, ob die SNB schon im Juni den Leitzins anhebt. „Sollte der Franken daraufhin aufwerten, könnte die SNB das sogar tolerieren, da ein stärkerer Franken die importierte Inflation dämpfen würde“, so die Commerzbank.

Zum Greenback legt der Euro um 1,1% zu und stieg bis zum Abend auf 1,0581 Dollar. Die Marktteilnehmer preisen die Möglichkeit einer aggressiven kurzfristigen Straffung der Geldpolitik durch die EZB ein, während der als sicherer Hafen geltende Dollar nach den deutlichen Kursgewinnen in jüngster Zeit eine Verschnaufpause einlegte.