Schwellenländer leiden unter Konjunktur- und Zinsängsten

Aktienmärkte der Emerging Markets auf Vierjahrestief - Europäische Börsen rutschen ab - Gold gefragt

Schwellenländer leiden unter Konjunktur- und Zinsängsten

sts Frankfurt – Die wachsenden globalen Konjunktursorgen sowie der Absturz der Schwellenländermärkte verunsichern weltweit Investoren. Dies führte am Donnerstag erneut zu einem Kursrutsch an den europäischen Aktienmärkten, während Bundesanleihen und auch der Euro als Fluchtpunkte dienten.Seit der jüngsten Abwertung des Yuan sind Volkswirte und Anleger in Sorge um das Wachstum in China und weltweit. So senkte die Citigroup ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr auf 3,1 von 3,3 %. Besonders unter Druck standen die Märkte der Schwellenländer, die zudem noch von der Aussicht auf steigende US-Leitzinsen belastet wurden – wenngleich das jüngste Sitzungsprotokoll der Federal Reserve keine klaren Zinssignale aussendete.Nach Einschätzung von Volkswirten werden viele Notenbanken in den Schwellenländern angesichts der schwächeren Wachstumsaussichten eher eine Abwertung ihrer Währung hinnehmen, als dass sie mit höheren Zinsen der Fed folgen. Nach Berechnungen von NN Investment Partners wurden in den zurückliegenden 13 Monaten 940 Mrd. Dollar aus den 19 größten Schwellenländern abgezogen. Der Aktien-Leitindex der Schwellenländer, der MSCI Emerging Markets, sank gestern auf 828 Punkte und lag damit so niedrig wie zuletzt im Oktober 2011.Die globale Risikoaversion führte beim Dax zu einem Kursverlust von 2,3 % auf 10 432 Punkte, dem tiefsten Stand seit 22. Januar. Damit entwickelte sich der von export- und konjunkturabhängigen Unternehmen wie den Autoherstellern dominierte deutsche Leitindex erneut schwächer als der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50, der nur 2,2 % auf 3 355 Stellen verlor. Gefragt waren hingegen Bundesanleihen, so dass die Zehnjahresrendite auf 0,58 % fiel. Die unklaren US-Zinsperspektiven belasteten den Dollar, so dass der Euro sich um 0,7 % auf 1,1205 Dollar verteuerte. Hierzu trug auch die wachsende Rolle der Gemeinschaftswährung als Finanzierungswährung bei, was sie in Phasen negativer Investorenstimmung stärkt. Die Risikoaversion sowie der schwächere Dollar stärken Gold. Die Feinunze erreichte mit 1 151 Dollar den höchsten Stand seit Mitte Juli.—– Berichte Seiten 13 und 14