Shortseller fahren Positionen leicht zurück

Commerzbank rückt in den Fokus - Weiterhin hohes Interesse an Immobilienaktien - Flucht aus Kuka

Shortseller fahren Positionen leicht zurück

ck Frankfurt – Die auch Shortseller genannten Leerverkäufer haben ihre Positionen am deutschen Aktienmarkt insgesamt leicht zurückgefahren. Das gilt auch für die Aktie des Außenwerbeunternehmens Ströer, die durch die Vorwürfe des US-Hedgefonds und Leerverkäufers Muddy Waters für Aufsehen gesorgt hatte und unter erheblichen Druck geraten war. Laut dem Finanzdatendienstleister Markit ist die Zahl ausgeliehener Titel, die als Indikator für die Aktivität von Leerverkäufern gilt, bei Ströer im Vergleich zum Stand Ende April nochmals gesunken. Sie entsprach 12,9 % des Kapitals, ein Rückgang um 8 % im Vergleich zum Vormonat. Am Tag vor der Muddy-Waters-Attacke betrug der Short-Interest-Anteil noch 14,4 %. Allerdings ist Ströer damit im Mid-Cap-Index MDax nach der erneut führenden Aktie des Kali- und Salzherstellers K+S, deren Short Interest im Vergleich zum Vormonat um 5 Prozentpunkte auf 13,6 % gefallen ist, weiterhin auf dem zweiten Rang zu finden.Weiterhin recht hoch ist das Interesse der Leerverkäufer an den Immobilienaktien. So ist TAG Immobilien mit einem um 3 % auf 10,4 % erneut auf dem dritten Platz der MDax-Werte mit dem höchsten Short Interest zu finden. Bei Alstria Office ist das Short Interest zwar um 4 % auf 5,2 % gesunken. Aufgrund deutlicherer Rückgänge bei anderen Titeln rückte die Aktie aber vom zehnten auf den siebten Rang vor. Zudem ist LEG Immobilien als neuntplatzierter Wert mit einem um 41 % gestiegenen Short Interest neu in den Top Ten.Verschwunden ist dagegen Kuka, die vor einem Monat noch mit 9,8 % den vierten Rang belegt hatten. Hier kam es zu einer stampedenartigen Flucht der Short Seller, nachdem die chinesische Midea ein Gebot in Höhe von 115 Euro je Aktie für den Roboterhersteller angekündigt hatte, was die Aktie am 18. Mai um rund 23 % auf 104 Euro hochschießen ließ. Neu in den Top Ten ist dagegen auf dem achten Rang Hugo Boss zu finden. Das Short Interest dieses Wertes zog im Vergleich zum Vormonat um 58 % an und liegt nun bei 5 %. Das Unternehmen teilte zu Beginn des Monats mit, dass es seinen Gewinn in den ersten drei Monaten im Vergleich zum ersten Quartal 2015 halbiert hat. Am 17. Mai wurde bekannt gegeben, dass der Finanzvorstand Mark Langer die Führung des Unternehmens übernimmt und damit die Nachfolge von Claus-Dietrich Lahrs antritt, der im Februar nach einer Gewinnwarnung zurückgetreten war. Rückgang bei SiemensBei den Standardwerten des Dax ist Lufthansa mit einem um 1 % gestiegenen Short Interest erneut der Spitzenreiter. Erneut gestiegen ist darüber hinaus das Interesse der Leerverkäufer an Infineon, die mit einem um 33 % erhöhten Short Interest auf den zweiten Rang vorgerückt ist. Spektakulär ist allerdings der starke Anstieg des Short Interest in der Commerzbank um 287 % auf 3,8 %. Damit belegte die Aktie, die vor einem Monat noch nicht zu den Top Ten zählte, aus Anhieb Rang 3. Siemens, die vor einem Monat mit einem um mehr als 100 % gestiegenen Short Interest aufgefallen war (Rang 2), verzeichnete einen Rückgang um 28 % und ist nun mit 2,8 % nur noch auf dem sechsten Rang zu finden. Neu in den Top Ten ist auch Heidelberg Cement mit einem Anstieg um 29 % auf 2,6 %, was den achten Rang bedeutet.