Solider US-Arbeitsmarkt stärkt Dollar und Aktien

Spekulationen auf Anleihekäufe der EZB

Solider US-Arbeitsmarkt stärkt Dollar und Aktien

sts Frankfurt – Der US-Arbeitsmarkt hat die großen Kältewellen hinter sich gelassen und damit die Zuversicht der Investoren gestärkt. Zahlreiche Aktienindizes reagierten am Freitag mit Rekordständen oder Mehrjahreshochs auf den jüngsten US-Arbeitsmarktbericht, während der Euro zum Dollar nachgab.Im März waren laut Arbeitsministerium in den USA 192 000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen worden, etwas weniger als am Markt erwartet. Commerzbank-Analyst Christoph Balz nannte die Daten dennoch solide. “Die Daten zeigen, dass die US-Wirtschaft nach einem schwächeren Jahresauftakt wieder anzieht.” Die US-Wirtschaft war von einem schweren Winter gebremst worden.Die Arbeitsmarktdaten sind für Investoren von besonderem Interesse, da die US-Notenbank Federal Reserve eine Straffung ihrer Geldpolitik von einer nachhaltigen Erholung der Wirtschaft und auch der Beschäftigungssituation abhängig macht. Viele Anleger gehen davon aus, dass die Fed bis zum Herbst dieses Jahres ihr Anleihekaufprogramm beendet und im Frühjahr 2015 erstmals wieder die Zinsen anheben wird.Würden die Zinsen steigen, so dürfte dies den Dollar gegenüber dem Euro weiter stärken, zumal die Europäische Zentralbank (EZB) erst am Donnerstag eine weiterhin lockere Geldpolitik in Aussicht gestellt hatte. Der Euro fiel nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten auf bis zu 1,3673 Dollar und kostete am Freitagabend um 1,37 Dollar.An den US-Börsen erreichte der S & P 500 am Freitag im frühen Handel mit 1 897 Punkten einen Rekordstand. Der Euro Stoxx 50, der Leitindex der Eurozone, notierte mit 3 239 Zählern auf einem Fünfeinhalbjahreshoch. Der Index MSCI World erreichte mit einem Stand von 1 692 Punkten ein Allzeithoch und ließ seinen Rekordstand aus der Zeit vor der Finanzkrise hinter sich.Der Dax beendete in Frankfurt den Handel 0,7 % höher bei 9 695 Punkten und legte damit auf Wochensicht 1,1 % zu. Damit trennen den deutschen Leitindex, der zahlreichen Indizes vorausgelaufen war, nur noch knapp 100 Punkte von seinem Allzeithoch.Am Rentenmarkt sorgte ein Medienbericht über mögliche Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) für Unruhe. Laut “Frankfurter Allgemeine” hat die Notenbank die Auswirkungen von Anleihekäufen in Höhe bis zu 1 Bill. Euro auf die Inflation durchgerechnet. Die Notenbank würde in diesem Fall wohl Anleihen aller Mitglieder der Währungsunion kaufen. Der EZB-Rat hatte sich laut seinem Präsidenten Mario Draghi am Donnerstag mit einem Programm zur quantitativen Lockerung befasst. Staatsanleihen aus der Eurozone reagierten zum Wochenschluss mit Kursgewinnen, sodass im Gegenzug die Renditen fielen. Zehnjährige spanische Titel rentierten mit 3,126 % und damit so günstig wie zuletzt im Jahr 2005.