In Frankfurt ist am Montag der Handelsstart des ersten deutschen Börsenmantels seit mehr als einem Jahrzehnt über die Bühne gegangen. Dabei handelt es sich um eine Special Purpose Acquisition Company (Spac) nach US-Vorbild. Der erste Kurs der Lakestar Spac 1 wurde an der Frankfurter Börse mit 11,15 Euro festgestellt. Aus dem Handel ging die Spac mit 11 Euro, also mit einem Aufschlag von 10% gegenüber dem Zuteilungspreis.

Zuvor hatte das Unternehmen 27,5 Millionen „Einheiten“ („Units“) zu je 10 Euro verkauft. Diese setzen sich aus jeweils einer Aktie und dem Drittel eines Optionsscheins zusammen, der zum Kauf weiterer Aktien berechtigt, sofern es Lakestar gelungen ist, ein Technologie-Unternehmen zu finden, das über die Spac indirekt unter Umgehung eines Listing-Verfahrens an die Börse ge­bracht werden kann. Die Transaktion war stark, nämlich achtfach, überzeichnet. Über den Börsengang wurden damit 275 Mill. Euro eingesammelt. Initiator von Lakestar Spac 1 ist der Start-up-Investor Klaus Hommels.

An der Wall Street gibt es derzeit einen enormen Boom dieser Börsenmäntel ohne operatives Geschäft. In den vergangenen zwölf Monaten sind über diese Vehikel an der Börse mehr als 120 Mrd. Dollar eingesammelt worden, wie Bloomberg errechnet hat. Nun greift der Boom auf Europa über.