Bloomberg Dubai – Staatsfonds dürften nach Angaben des Sovereign Wealth Fund Institute (SWFI) in diesem Jahr global Aktien im Volumen von 404,3 Mrd. Dollar abstoßen, falls der Ölpreis in der Preisspanne von 30 Dollar bis 40 Dollar je Barrel verharrt. Der Wert der gelisteten Aktien, die von den größten Staatsfonds gehalten werden, dürfte auf 2,64 Bill. Dollar fallen von rund 3,04 Bill. Dollar am Ende des Jahres 2015. Das teilte das SWFI mit Sitz in Las Vegas am Montag in einem Bericht per E-Mail mit. Die Abzüge dürften sich damit etwa verdoppeln. Im Vorjahr hatten die Staatsfonds Positionen über rund 213,4 Mrd. Dollar in Aktien abgebaut, da der Einbruch der Ölpreise zu Druck auf die Staatsfinanzen geführt hat.Direkte Investitionen durch Staatsfonds sind laut dem Bericht im Jahr 2015 ebenfalls gesunken, und zwar auf 113,9 Mrd. Dollar von 122,9 Mrd. Dollar im Jahr davor. Staatsfonds, die am ölreichen Persischen Golf ihre Basis haben, wie die Abu Dhabi Investment Authority oder die Qatar Investment Authority, würden die größte “finanzielle Notlage” gewärtigen, so der Bericht, während Russland ebenfalls “stetig seinen Staatsfonds angezapft hat, um große Projekte oder Teile der Regierungstätigkeit zu finanzieren oder Direktinvestitionen anzulocken”, so der Bericht.Vor zwei Jahren fing es mit den Abzügen dem Bericht zufolge an: “Das Rohstoffpreis-Szenario hat das Anlageverhalten der staatlichen institutionellen Investoren im Vergleich zur Blütezeit ab 2004, in der sie unter anderem in das Chrysler Building und die Chicago Parking Meters investierten und Banken wie Citigroup retteten, verändert.” Staatsfonds von Norwegen bis Katar und Saudi-Arabien versuchen, der Erosion ihrer Finanzen entgegenzuwirken, nachdem sich der Ölpreis in den letzten zwölf Monaten mehr als halbiert hat. Abu Dhabi etwa hat seine größten Staatsunternehmen auf den Prüfstand gestellt, mit dem Blick auf den Verkauf von Aktiva, wie von informierten Personen verlautete. Die Netto-Auslandsaktiva Saudi-Arabiens verringerten sich im Dezember um mehr als 19 Mrd. Dollar.Auch der norwegische Staatsfonds, derzeit der weltgrößte Staatsfonds, sei nicht “wasserdicht gegenüber der Ölschwemme”, heißt es. Die Aufseher über den 780 Mrd. Dollar schweren Fonds hätten aber einen Strategiewechsel noch nicht einmal diskutiert, so der Vizegouverneur der norwegischen Zentralbank, Egil Matsen.