Devisenmarkt

Stärke des Greenback ist ungebrochen

Der Euro hat sich am Mittwoch vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed wenig bewegt. Der Dollar notierte gegenüber einem Korb von Währungen knapp unter 20-Jahres-Hoch.

Stärke des Greenback ist ungebrochen

wbr Frankfurt

Der Euro hat sich am Mittwoch vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed wenig bewegt. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,0542 Dollar und damit 0,2% mehr als am Dienstag. Der Dollar notierte gegenüber einem Korb von Währungen knapp unter seinem 20-Jahres-Hoch. Die Geldmärkte wetteten darauf, dass die Fed die Zinsen bis Ende 2023 auf bis zu 3,6% anheben wird, um der Inflation zu begegnen. Die US-Notenbank hatte den Zinserhöhungszyklus im März eingeleitet. Diese Erwartungen ließen den Dollar-Index im vergangenen Monat um bis zu 5% steigen. Seitdem ist er leicht abgerutscht und lag am Abend bei 103,34 Punkten.

Fundamentaldaten, die Zinsdifferenz, die Wachstumsaussichten und die Marktstimmung begünstigen den Dollar, fasst Gergely Majoros, Mitglied des Anlageausschusses bei Carmignac, zusammen. „In unserem globalen Portfolio haben wir die Dollar-Positionierung erhöht.“ Die Schwäche des Euro resultiert auch aus den Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg. Die Commerzbank weist darauf hin, dass noch immer die Möglichkeit bestehe, dass die russischen Vorgaben der Zahlungsmodalitäten und die Auslegung der EU-Sanktionen inkompatibel seien und dass es deshalb zu flächendeckenden Ausfällen der Erdgasimporte aus Russland kommen könnte. Währungsanalyst Ulrich Leuchtmann nennt ein solches Szenario und seine wahrscheinlichen Folgen einen „perfekten Sturm für den Euro“ und rechnet dann mit dem Fall unter die Parität. Dass sich der Euro angesichts der Nachrichtenlage zu russischen Sanktionen „nicht nennenswert erholen kann, dürfte logisch sein. Ich find’s sogar recht beachtlich, dass der Wechselkurs nicht noch tiefer notiert“, so Leuchtmann.

Der australische Dollar legte nach der Erhöhung der Leitzinsen durch die Notenbank am Dienstag weiter zu und verbesserte sich um 0,6% auf 0,713 US-Dollar.