Rohstoffe

Stärkerer Dollar drückt Ölpreis

Ein stärkerer Dollar sowie die Aussicht auf noch für eine längere Zeit steigende US-Zinsen haben die Preise von Öl und der Industriemetalle gedrückt.

Stärkerer Dollar drückt Ölpreis

ku Frankfurt

Ein stärkerer Dollar sowie die Aussicht auf noch für eine längere Zeit steigende US-Zinsen haben am Donnerstag den Ölpreis gedrückt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab um 1,1% auf 95,11 Dollar je Barrel nach. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 1,6% auf 88,57 Dollar.

Am Vorabend hatte die amerikanische Notenbank Federal Reserve den Leitzins um 75 Basispunkte angehoben und deutlich gemacht, dass noch für eine längere Zeit mit weiteren Erhöhungen zu rechnen sei, auch wenn diese möglicherweise nicht im gleichen Tempo wie aktuell erfolgen. Am Mittwoch hatte vor der Veröffentlichung der Zinsentscheidung ein deutlicher Rückgang der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl noch für einen spürbaren Anstieg der Ölnotierungen gesorgt. Ein festerer Dollar verteuert Öl für Käufer außerhalb der Dollarzone, was die Nachfrage und damit den Ölpreis dämpft. Am Markt hieß es, die Reaktion am Ölmarkt auf die steigenden Zinsen und den festen Dollar halte sich auffällig in Grenzen. Dies liege daran, dass in rund einem Monat Sanktionen der EU und der G7-Länder gegen russisches Öl, das per Tankschiff transportiert wird, in Kraft treten, was nach Ansicht vieler Analysten für eine deutliche Verteuerung von Rohöl sorgen könnte.

Am europäischen Spotmarkt für Erdgas hat der Preis des Energieträgers weiter zugelegt. Der Monatskontrakt verteuerte sich um 2,2% auf 128,69 Euro je Megawattstunde. Die Internationale Energieagentur IEA hat gewarnt, die europäischen Regierungen und die EU müssten jetzt agieren, damit es im nächsten Winter nicht zu einer ausgeprägten Gasknappheit kommt. Es sei denkbar, dass sich die europäischen Gasspeicher vor dem Winter 2023/24 nur zu 65% füllen lassen, bei einem Ziel von 95%.

An der London Metal Exchange hat sich Kupfer am Donnerstag um 1,9% auf 7480 Dollar je Tonne verbilligt. Marktteilnehmer sagten, die Fed habe keine klaren Hinweise auf eine weniger aggressive Politik der Zinserhöhungen gegeben. Nickel ermäßigte sich sogar um 3,5% auf 23290 Dollar je Tonne.

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