ROHSTOFFE

Starker Dollar drückt Ölpreis

Brent fällt unter 49 Dollar zurück - Goldpreis sinkt auf Monatstief

Starker Dollar drückt Ölpreis

ku Frankfurt – Ein fester Greenback sowie die Aussicht auf ein weiterhin sehr umfangreiches Angebot an Rohöl haben den Preis der wichtigsten Nordseesorte Brent Crude am Donnerstag deutlich unter die Marke von 49 Dollar je Barrel (159 Liter) gedrückt. Die Notierung gab bis auf 49,21 Dollar nach, ein Minus gegenüber Vortag von fast 1 %. Der Ölpreis war am Mittwoch um fast 4 % gefallen, nachdem die Energy Information Administration (EIA) der US-Regierung mitgeteilt hatte, dass die US-Lagerbestände an Rohöl im Wochenvergleich um 2,85 Mill. Barrel gestiegen sind, obwohl die Importe auf den niedrigsten Stand seit 1991 gesunken sind.Belastet hat auch, dass der Dollar kräftig zugelegt hat, nachdem Fed-Chefin Janet Yellen bei einem Auftritt vor dem Kongress betont hat, dass eine erste Zinsanhebung im Dezember im Bereich des Möglichen liegt – sofern die makroökonomische Datenlage einen solchen Schritt zulasse.Als ein deutliches Zeichen für die aus Produzentensicht schwierige Lage auf dem Ölmarkt wurde auch angesehen, dass Saudi-Arabien nun damit begonnen hat, an Kunden zu liefern, die traditionell vor allem russisches Öl abgenommen haben. So wurde bekannt, dass der schwedische Ölverarbeiter Preem in dieser Woche die erste Lieferung saudischen Öls seit rund zwei Jahrzehnten in Empfang genommen hat. Auch die beiden polnischen Gesellschaften PKN Orlen und Lotos setzen jetzt auf saudisches und nicht mehr auf russisches Öl. Am Donnerstag hat die staatliche saudische Ölgesellschaft Aramco den Preis für Kunden in Nordwesteuropa gesenkt, was den Preiskampf auf dem Ölmarkt weiter anheizen könnte. Der starke Dollar hat am Donnerstag auch den Goldpreis gedrückt. Die Notierung des gelben Metalls fiel bis auf 1 105,50 Dollar je Feinunze. Dies ist ein Monatstief. Der Goldpreis bewegt sich damit wieder auf das Fünfeinhalb-Jahres-Tief von 1 077 Dollar vom Juli zu. Für einen weiter fallenden Goldpreis spricht, dass die Bestände der auf Gold spezialisierten Exchange Traded Funds (ETF) kleiner werden. So befinden sich die Bestände des weltgrößten ETF SPDR Gold Trust auf dem niedrigsten Stand seit sechs Wochen.